Die Emanzipation der Frauen und, noch viel schlimmer, gleichgeschlechtlicher Paare, das Recht auf Schwangerschaftsabbruch oder auch die zeitgenössische Kunst - all das sind für ihn und seine hyperkatholischen Mitstreiter Dinge, die es mit Stumpf und Stil auszumerzen gilt. Dass ein Mann wie De Mattei einmal eine führende Stellung innerhalb des italienischen Wissenschaftslebens einnehmen würde, damit hatte niemand gerechnet. Berlusconis Ministerin ist aber selbst aus einem streng frommen Holz geschnitzt. Sie scheint die Ansichten von De Mattei zu teilen. So muss damit gerechnet werden, dass die staatlich finanzierte geisteswissenschaftliche Forschung in Zukunft von einem Hardliner dominiert wird.
Gegen die Wahl De Matteis protestieren jetzt Italiens bekannteste Historiker. Darunter Rosario Villari und Girolamo Arnaldi. Sie fordern die sofortige Absetzung des Ultra-Konservativen. Diesem Protest - in Form eines Briefes an die Bildungsministerin - haben sich die Präsidenten der wichtigsten historischen Forschungseinrichtungen angeschlossen. In ihrem Schreiben sprechen sie von einer großen Gefahr für die Geisteswissenschaften, die, davon sind die überzeugt, nicht Leuten wie De Mattei anvertraut werden dürfen.
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