Tamara Schneider aus Köln, Dani Rudstein aus Berlin und und Raphael Kon aus Frankfurt studieren in einem Paradies: am Interdisciplinary Center Herzliya, einer privaten Universität 20 Minuten nördlich von Tel Aviv.
"Erstens: Wir haben Palmen auf dem Campus. Wir haben Sonnenschein dort."
"Wenn man morgens aufsteht, die Sonne scheint, und man aus dem Haus geht mit `ner Sonnenbrille auf der Nase, das macht den ganzen Tag schon sehr viel positiver. Und man in den Freistunden sich sonnen kann."
"Der Campus an sich war ursprünglich eine Militärbasis gewesen, der Campus ähnelt vielleicht einem akademischen Kibbuz, so könnte man es beschreiben, überall wirklich noch Orangenbäume, die man selbst pflücken kann, Wasser fließt von irgendwelchen Brunnen, also ist wirklich eine sehr angenehme und schöne Atmosphäre auf dem Campus. "
Die Uni in Herzliya ist für Ausländer besonders attraktiv, denn sie bietet komplette Studiengänge auf Englisch an. Hebräisch-Kenntnisse sind also nicht erforderlich. So finden sich unter den 280 ausländischen Studierenden am Interdisciplinary Center auch 23 Deutsche.
"Die IDC ist sehr zufrieden mit den deutschen Studenten: Die deutsche Mentalität und das Abitur und die sind gut ausgebildet und schreiben gute Noten und haben gute Jobs danach. Im Endeffekt ist es ein Kreislauf. Eine Person erzählt der anderen, erzählt der nächsten und man baut sich so seinen Ruf auf. "
Die drei Politik- bzw. Wirtschaftsstudenten kommen alle aus deutsch-jüdischen Familien - in Herzliya lernen aber auch viele nichtjüdische Deutsche. Auch sie dürfen an den traditionellen Uni-Feiern teilnehmen - wie am jüdischen Lichterfest Chanukka.
"Bei der Chanukka-Feier wurden wir einmal persönlich ins Privathaus des Präsidenten eingeladen, haben dort mit Professoren Gitarre und Feiertagslieder gesungen und traditionelles Essen gegessen. "
"Das ist glaube ich, was auch reizvoll ist für jemanden, der die jüdische Kultur kennen lernen möchte – man ist einfach sehr offen. Das heißt sämtliche Kultur, sämtliche Religion wird aufgenommen und ich glaube, das kann auch nur gut sein. "
Genauso wie Deutsche in Israel studieren, lassen sich auch Israelis in Deutschland ausbilden. Lior Dagan, Politikstudent an der FU Berlin, ist einer von ihnen.
"Mein Großvater ist ein Auschwitz-Überlebender, ich bin sozusagen in der dritten Generation, und auch mein Großvater und ich fand das spannend, dass ich nach Deutschland gehe, um sozusagen die dritte Generation Deutscher kennen zu lernen. "
Die deutsch-jüdische Vergangenheit sei ständig präsent, berichtet Dagan. Neulich kam etwa ein deutscher Kommilitone zu ihm, der gerade die Gedenkstätte Auschwitz besucht hatte.
"Kam zu mir und sein erster Satz war: Oh, was hat mein Opa gemacht! Und das fand ich interessant, mit ihm zu diskutieren. Und dann fragt er mich: wo war mein Großvater, in welchem Konzentrationslager, wie hat er das überlebt, wie viel Opfer gibt es in meine Familie. Es ist sehr spannend."
Dagan wird an der Uni ständig ausgefragt - nicht nur über die Vergangenheit, sondern auch über die aktuelle israelische Politik. Der 29jährige antwortet gerne.
"Ich hab dieses Semester viele Kurse über den Nahen Osten genommen, weil kann ich die Politik meines Landes verteidigen und klar gibt es manchmal heftige Diskussionen über den Nahen Osten, die Politik Israels gegenüber den Arabern, aber ich halte das für sehr wichtig, dann können die Leute wirklich von einer eigene Erfahrung, von jemandem, der aus dem Nahen Osten kommt, eine Diskussion führen. "
Knapp 1000 Israelis studieren nach der letzten Statistik in Deutschland, die Zahl der deutschen Studenten in Tel Aviv, Haifa und Jerusalem wird auf mehrere hundert geschätzt.
"Die ersten Beziehungen zwischen Deutschland und Israel waren durch Wissenschaft. Die Wissenschaftler haben gegründet eine Basis für diesen Austausch. "
Dvora Ben-David ist die Kulturgesandte der israelischen Botschaft in Berlin. Die Expertin bilanziert, dass die 40jährigen staatlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel generell auf die Impulse aus den Hochschulen zurückgehen.
"Da waren mehrere Beziehungen zwischen deutschen Wissenschaftlern und israelischen Wissenschaftlern. Und nachher hat es sich verbreitet auf andere Bereiche. Auch auf die Politik. Aber die waren die ersten. "
"Erstens: Wir haben Palmen auf dem Campus. Wir haben Sonnenschein dort."
"Wenn man morgens aufsteht, die Sonne scheint, und man aus dem Haus geht mit `ner Sonnenbrille auf der Nase, das macht den ganzen Tag schon sehr viel positiver. Und man in den Freistunden sich sonnen kann."
"Der Campus an sich war ursprünglich eine Militärbasis gewesen, der Campus ähnelt vielleicht einem akademischen Kibbuz, so könnte man es beschreiben, überall wirklich noch Orangenbäume, die man selbst pflücken kann, Wasser fließt von irgendwelchen Brunnen, also ist wirklich eine sehr angenehme und schöne Atmosphäre auf dem Campus. "
Die Uni in Herzliya ist für Ausländer besonders attraktiv, denn sie bietet komplette Studiengänge auf Englisch an. Hebräisch-Kenntnisse sind also nicht erforderlich. So finden sich unter den 280 ausländischen Studierenden am Interdisciplinary Center auch 23 Deutsche.
"Die IDC ist sehr zufrieden mit den deutschen Studenten: Die deutsche Mentalität und das Abitur und die sind gut ausgebildet und schreiben gute Noten und haben gute Jobs danach. Im Endeffekt ist es ein Kreislauf. Eine Person erzählt der anderen, erzählt der nächsten und man baut sich so seinen Ruf auf. "
Die drei Politik- bzw. Wirtschaftsstudenten kommen alle aus deutsch-jüdischen Familien - in Herzliya lernen aber auch viele nichtjüdische Deutsche. Auch sie dürfen an den traditionellen Uni-Feiern teilnehmen - wie am jüdischen Lichterfest Chanukka.
"Bei der Chanukka-Feier wurden wir einmal persönlich ins Privathaus des Präsidenten eingeladen, haben dort mit Professoren Gitarre und Feiertagslieder gesungen und traditionelles Essen gegessen. "
"Das ist glaube ich, was auch reizvoll ist für jemanden, der die jüdische Kultur kennen lernen möchte – man ist einfach sehr offen. Das heißt sämtliche Kultur, sämtliche Religion wird aufgenommen und ich glaube, das kann auch nur gut sein. "
Genauso wie Deutsche in Israel studieren, lassen sich auch Israelis in Deutschland ausbilden. Lior Dagan, Politikstudent an der FU Berlin, ist einer von ihnen.
"Mein Großvater ist ein Auschwitz-Überlebender, ich bin sozusagen in der dritten Generation, und auch mein Großvater und ich fand das spannend, dass ich nach Deutschland gehe, um sozusagen die dritte Generation Deutscher kennen zu lernen. "
Die deutsch-jüdische Vergangenheit sei ständig präsent, berichtet Dagan. Neulich kam etwa ein deutscher Kommilitone zu ihm, der gerade die Gedenkstätte Auschwitz besucht hatte.
"Kam zu mir und sein erster Satz war: Oh, was hat mein Opa gemacht! Und das fand ich interessant, mit ihm zu diskutieren. Und dann fragt er mich: wo war mein Großvater, in welchem Konzentrationslager, wie hat er das überlebt, wie viel Opfer gibt es in meine Familie. Es ist sehr spannend."
Dagan wird an der Uni ständig ausgefragt - nicht nur über die Vergangenheit, sondern auch über die aktuelle israelische Politik. Der 29jährige antwortet gerne.
"Ich hab dieses Semester viele Kurse über den Nahen Osten genommen, weil kann ich die Politik meines Landes verteidigen und klar gibt es manchmal heftige Diskussionen über den Nahen Osten, die Politik Israels gegenüber den Arabern, aber ich halte das für sehr wichtig, dann können die Leute wirklich von einer eigene Erfahrung, von jemandem, der aus dem Nahen Osten kommt, eine Diskussion führen. "
Knapp 1000 Israelis studieren nach der letzten Statistik in Deutschland, die Zahl der deutschen Studenten in Tel Aviv, Haifa und Jerusalem wird auf mehrere hundert geschätzt.
"Die ersten Beziehungen zwischen Deutschland und Israel waren durch Wissenschaft. Die Wissenschaftler haben gegründet eine Basis für diesen Austausch. "
Dvora Ben-David ist die Kulturgesandte der israelischen Botschaft in Berlin. Die Expertin bilanziert, dass die 40jährigen staatlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel generell auf die Impulse aus den Hochschulen zurückgehen.
"Da waren mehrere Beziehungen zwischen deutschen Wissenschaftlern und israelischen Wissenschaftlern. Und nachher hat es sich verbreitet auf andere Bereiche. Auch auf die Politik. Aber die waren die ersten. "