Vor genau einem Jahr trat in Nordrhein-Westfalen die Reform der Lehrerausbildung in Kraft, die besonders für Lehramtsanwärter Änderungen brachte. So bekommen die Referendare seitdem bis zu 25 Prozent weniger Besoldung und müssen eigenständig ohne Betreuung sechs Stunden pro Woche unterrichten. Vor der Reform begleitete sie nur in Ausnahmefällen kein Vertrauenslehrer in die Klassen. Heute sind die so genannten Ausbildungskoordinatoren der Hauptansprechpartner in Referendariat. Die "Akos" beantworten Fragen zur Schulordung oder zur Aufsichtspflicht, fachspezifische Hilfen könne man von ihnen aber nicht erwarten, stellt die Referendarin Maud Mergarth fest: "Bei einem konkreten Problem mit der Klasse können sie nicht helfen." Ziel der Reform war es, offene Stellen an den Schulen durch Referendare zu besetzen und die Ausbildung durch eigenständiges Unterrichten praxisnäher zu gestalten. Die gute Idee stößt in der Realität aber an ihre Grenzen. Nach Ansicht von Klaus-Peter Busse, Fachleiter am Studienseminar Hagen, liegt der Kern des Problems an den Hochschulen, die nur unzureichend auf den Schulalltag vorbereiten. Vor der Reform konnte die Betreuung im Referendariat dieses Manko ausgleichen. Für Busse kommt der so genannte bedarfsdeckende Unterricht nach weniger als einem halben Jahr viel zu früh: "Die Referendare haben in den sechs Stunden, die sie unterrichten, keinen Ausbildungslehrer, der sie anschließend berät." Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft steht der Ausbildungsreform kritisch gegenüber. Konstanze Esser von der GEW Köln: "Die Einführung des bedarfsdeckenden Unterrichts ist ein Mittel um zu sparen. NRW-weit werden damit 2800 Lehrerinnenstellen eingespart."
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Eine sehr ausführliche und gut sortierte Linksammlung zur Lehrerthemen hat das Zentrum für Lehrerbildung Bielefeld zusammengestellt.
"Informationen nicht nur für Referendare" verspricht www.referendar.de
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