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Reformation in Serie
Luthers Thesen - neu gelesen (95)

Der Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann, die buddhistische Nonne Carola Roloff und der Mechanikermeister Martin Luther kommentieren Martin Luthers 95. These.

30.10.2017
    These 95: "Die Christen dürfen darauf vertrauen, eher durch viele Trübsale hindurch in den Himmel einzugehen als durch die Sicherheit eines Friedens."
    Thomas Kaufmann, Kirchenhistoriker: "Eines Friedens meint: eines faulen, eines falschen Friedens. Christus nachfolgen, in Buße nachfolgen, bedeutet: den Weg des Kreuzes und der Trübsal gehen. In diesem Weg der Trübsal wird der Christ paradoxerweise des Heils teilhaftig. Der Weg einer faulen und vermeintlichen Sicherheit hingegen ist ein trügerischer Weg, der letztlich in den Abgrund führen wird."
    Carola Roloff, buddhistische Nonne: "Ich denke, das ist ein Motiv, das wir in allen Religionen finden, dass man sich den Religionsstifter als Vorbild nimmt und versucht, ihm nachzueifern. Die Aufgabe ist, sich immer wieder zu fragen: Was würde Christus, Buddha, Mohammed oder so heute wohl dazu sagen?"
    Martin Luther, Mechanikermeister: "Auch heute lernen Menschen Wesentliches für ihr Leben durch schwierige Zeiten. Gott gibt uns nicht mehr, als wir ertragen können. Wenn wir Christus nachfolgen in guten und schlechten Zeiten, erleben wir dadurch tiefen Frieden und höchstes Glück."
    Konzeption und Realisierung: Christiane Florin, Andreas Main, Christian Röther, Simonetta Dibbern