Dienstag, 21. Mai 2024

Aufenthaltsrecht
Regierung will gegen Missbrauch durch Scheinvaterschaften vorgehen

Die Bundesregierung will stärker gegen sogenannte Scheinvaterschaften vorgehen und damit irreguläre Migration und Sozialbetrug eindämmen.

30.04.2024
    Der Schatten von einem Mann und einem Kind sind auf einer Straße mit einem Pfeil zu sehen.
    Die Bundesregierung will sogenannten Scheinvaterschaften einen Riegel vorschieben. (picture alliance / Julian Stratenschulte)
    Die Bundesministerien für Justiz und Inneres legten dazu einen gemeinsamen Gesetzentwurf vor. Demnach sollen die Standesämter bereits bei einem theoretisch möglichen Missbrauch die Ausländerbehörden einschalten. Dies wäre automatisch der Fall, wenn Vater und Mutter einen unterschiedlichen Aufenthaltsstatus haben.
    Durch die Anerkennung erwirbt das Kind vom Vater die deutsche Staatsbürgerschaft. Im Gegenzug fließe oft Geld, erklärten die Ministerien. Der Aufbau einer Beziehung zu dem Kind werde nicht beabsichtigt. Den Angaben zufolge haben die Ausländerbehörden zwischen 2018 und 2021 rund 1.800 mögliche Scheinvaterschaften geprüft. Rund 290 davon seien dann als missbräuchliche Vaterschaftsanerkennung bewertet worden.
    Diese Nachricht wurde am 30.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.