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Australien
Regierung will negative Auswirkungen von Social-Media-Plattformen untersuchen

Die australische Regierung hat eine parlamentarische Untersuchung zu negativen Auswirkungen von Social-Media angekündigt. Plattformen wie "Facebook", "TikTok" oder "X" waren bereits dafür kritisiert worden, dass sie gewalttätige Beiträge nicht schnell genug entfernen.

    Detailansicht eines Smartphones mit Apps für soziale Medien, wie zum Beispiel Facebook, Twitter, Instagram und Tik Tok.
    Die Regierung in Australien nimmt soziale Medien ins Visier (Symbolbild). (picture alliance / imageBroker / Christopher Tamcke)
    Kommunikationsministerin Rowland sagte, das Parlament müsse verstehen, wie Social-Media-Firmen bestimmen, nach welchen Kriterien Inhalte ausgewählt würden. "Diese Untersuchung wird den Parlamentariern die Möglichkeit und die Ressourcen bieten, diese Unternehmen genau zu untersuchen und Empfehlungen zu geben, wie wir diese Plattformen für ihre Entscheidungen zur Verantwortung ziehen können", so Rowland. Die Regierung sei noch dabei, die Bedingungen und den Umfang der Untersuchung festzulegen.
    Der parlamentarische Untersuchungsausschuss wird den Angaben zufolge auch die Entscheidung von Meta prüfen, sich aus der Bezahlung von traditionellen Nachrichteninhalten in Australien zurückzuziehen. Der Facebook-Mutterkonzern lehnte es ab, sich zu der Untersuchung zu äußern.

    Rechtsstreit mit "X" wegen Videos von Messerstecherei in Sydney

    Die australische Regierung befindet sich derzeit bereits in einem Rechtsstreit mit Elon Musks "X". Die Behörden hatten die Plattform aufgefordert, Videos von der Messerstecherei auf einen Bischof der assyrischen Gemeinde in Sydney im vergangenen Monat zu löschen. "X" gab an, die Beiträge für australische Nutzer gesperrt zu haben. Der Beauftragte für elektronische Sicherheit betonte jedoch, dass die Inhalte für alle Nutzer entfernt werden sollten, da sie explizite Gewalt zeigten. Musk kritisierte daraufhin Ministerpräsident Albanese und bezeichnete die Entscheidung der Regierung als Zensur.
    Diese Nachricht wurde am 10.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.