Arbeitgebertag in Berlin
Dulger mahnt mehr Reformen an

Arbeitgeber-Präsident Dulger hat kritisiert, dass der Sozialstaat inzwischen schneller wachse als die Wirtschaft. Durch Größe aber werde dieser nicht gerechter, sondern nur schwerer zu finanzieren, sagte Dulger beim Arbeitgebertag in Berlin.

    Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger
    Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger (IMAGO / Sven Simon / IMAGO / FrankHoermann / SVEN SIMON)
    Er betonte, die schwarz-rote Koalition brauche mehr Ambitionen und Mut zu Reformen. Die Probleme könnten nicht in Kommissionen verlagert und damit weiter auf die lange Bank geschoben werden. Dulger verlangte einen Stopp des in der Koalition umstrittenen geplanten Rentenpakets. Kabinettsbeschlüsse könnten geändert werden. Das Rentenniveau lasse sich schon heute nur mit dreistelligen Milliardenbeträgen aus den Steuerkassen stabilisieren. Und wenn es jetzt noch wie geplant auf 48 Prozent eingefroren werde, dann versündige man sich an der kommenden Generation, so Dulger.

    Reiche: Deutschland bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück

    Bundeswirtschaftsministerin Reiche stellte Reformen für neuen Wachstums-Schwung in Aussicht. Deutschland bleibe hinter seinen Möglichkeiten zurück und brauche als zurückgefallener Standort ein Fitnessprogramm, sagte die CDU-Politikerin beim Arbeitgebertag. Die Zeit dafür laufe ab. So müssten die Energiekosten dringend gesenkt und die Sozialsysteme zukunftsfähig gemacht werden.
    Weiter erklärte Reiche, bislang sei noch nicht überall angekommen, wie dramatisch die Lage der Wirtschaft derzeit sei. Konkret plädierte sie für weniger Bürokratie, eine Anpassung des Renteneintritts an die gestiegene Lebenserwartung und eine Stärkung der privaten Altersvorsorge.
    Diese Nachricht wurde am 25.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.