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Reinlichkeit

Wie die Gerichtsmediziner wissen auch die Wissenschaftler, die die nächste Marsmission planen, dass bereits eine kleine Verunreinigung das Ergebnis einer Untersuchung total verfälschen kann.

Von Damond Benningfield |
    Wenn die Phoenix-Landeeinheit 2008 auf dem Mars ankommt, wird sie aus dem Marsboden gegrabene Proben analysieren. In einem Chemielabor werden die Proben untersucht. Unter anderem wird Phoenix nach organischen Molekülen suchen – den Grundbausteinen des Lebens.

    William Boynton, der für das chemische Labor verantwortliche Wissenschaftler, sagt, dass es nicht einfach sein wird, diese Komponenten zu finden:

    " Falls es dort überhaupt derartige Bausteine gibt, werden sie nur in äußerst geringer Konzentration vorkommen. Wir müssen daher sehr vorsichtig sein, wenn wir das Analyseinstrument auf den Mars schicken. Denn wenn wir tatsächlich einige Marsproben untersuchen können und darin auch noch organische Verbindungen finden, so müssen wir sicher sein, dass diese Verbindungen auch vom Mars stammen und nicht von der Erde. "

    Bereits Kopfschuppen oder kleine Plastiksplitter können die Ergebnisse wertlos machen. Die Wissenschaftler sind daher besonders darauf bedacht, das Instrument nicht mit irdischen organischen Verbindungen zu verunreinigen.

    " Allein, um sich für den Zutritt zum Clean Room anzuziehen, braucht man schon eine Viertelstunde. Unumgänglich sind Schutzhauben, Umhänge, Stiefel und Handschuhe. Wir tragen grundsätzlich zwei Handschuhe übereinander. Wenn wir beim Anziehen der Handschuhe auch nur den Rand mit dem Finger berühren, müssen wir den Handschuh wegwerfen und von vorne beginnen. Das ist in der Tat sehr, sehr gewissenhaft. "