Wegen Insolvenz
Reisekonzern FTI sagt Reisen ab morgen ab

Der drittgrößte Reisekonzern Europas, FTI, hat wegen seines Insolvenzantrags ab morgen geplante Reisen weitestgehend abgesagt. Das Unternehmen teilte mit, es arbeite mit Hochdruck daran, dass die bereits angetretenen Reisen planmäßig beendet werden können.  

    Bayern, München: Das Logo des Reiseveranstalter FTI (FTI Group) steht an der Firmenzentrale vor einem Reisebüro.
    Reisekonzern FTI meldet Insolvenz an. (dpa/Sven Hoppe)
    Ein FTI-Sprecher erklärte, noch nicht begonnene Reisen würden voraussichtlich ab morgigen Dienstag nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können. Kunden müssten etwaige Ansprüche beim Insolvenzverwalter geltend machen. Im Falle bereits angetretener Pauschalreisen springt den Angaben zufolge der Deutsche Reisesicherungsfonds ein. Für Einzelleistungen, die über FTI gebucht wurden, wie etwa Hotelübernachtungen oder Mietwagen, gelte das nicht.

    Zehntausende Urlauber mit FTI im Ausland unterwegs

    Das Auswärtige Amt erklärte, bei Bedarf werde man Urlaubern, die bereits unterwegs seien, konsularische Hilfe leisten, um eine sichere Rückreise zu ermöglichen. Die Bundesregierung rechnet aber nach Informationen der Deutsche Presse-Agentur nicht mit einer umfangreichen staatlichen Rückholaktion für deutsche Touristen. Branchenkenner vermuten, dass derzeit um die 65.000 Urlauber mit FTI im Ausland unterwegs seien.
    FTI hatte in der Corona-Krise insgesamt 595 Millionen Euro staatliche Hilfe erhalten. Dem "Handelsblatt" zufolge soll sich nun kurzfristig eine Deckungslücke in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrages aufgetan haben. Das Bundeswirtschaftsministerium bestätigte, dass man neue staatliche Hilfen abgelehnt habe. Vom Insolvenzantrag unmittelbar betroffen ist den Angaben zufolge zunächst nur die Veranstaltermarke FTI Touristik. In der Folge würden aber auch für weitere Konzerngesellschaften entsprechende Anträge gestellt. 
    Diese Nachricht wurde am 03.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.