Als Vater eines Sohnes mit Diabetes 1 ärgerte er sich über Präsident George W. Bush, der alles daransetzt die Forschung mit embryonalen Stammzellen zu behindern. Der gelernte Jurist gründete eine Bürgerinitiative und brachte die "Proposition 71" auf den Weg. Schließlich stimmten 2004 über 60 Prozent der Kalifornier für eine weltweit einzigartige Initiative zur Förderung der Stammzellenforschung. Das CIRM (California Institute for Regenerative Medicine) wurde gegründet mit der Aufgabe, die Stammzellenforschung über zehn Jahre hinweg mit insgesamt drei Milliarden Dollar zu fördern. Klein ist heute Vorsitzender des CIRM-Bürgerkommitees.
Ich finde das CIRM etwas abseits von der Stadtmitte von San Francisco . Ein unscheinbarer Eingang zwischen einem Buchladen und einer Pizzeria. Als ich im Aufzug die falsche Etage wähle, stehe ich plötzlich in einem Parkhaus. Doch dann finde ich den richtigen Eingang. Einige Büros werden gerade erst eingerichtet. Bob – wie ihn hier alle nennen – ist noch in einer Besprechung, erfahre ich. Aber ich könne ja schon mal mit dem Präsidenten des Instituts reden. Neben einem wie Bob Klein scheint der renommierte Wissenschaftler und Klonpionier Alan Trounson, der aus Australien zur Leitung des CIRM nach Kalifornien kam, trotz Präsidentenamt und beachtlicher Wissenschaftlerkarriere nur die Nummer zwei zu sein.
Nach einer halben Stunde kommt ein Mann auf leisen Sohlen in den Raum: Um die 60, Krawatte und exakt sitzender dunkler Anzug. Er setzt sich zu uns an den Tisch. "Ich bin Bob Klein und will nicht weiter stören. Machen Sie ruhig weiter." Sieht so ein Visionär aus? Er spricht zurückhaltend und dennoch fachlich kompetent: "Ich bin zwar nur ein Student und kein Experte für Stammzellen wie Alan, aber ich glaube ...." Aus seinem Mund klingen Hoffnungen auf neue Heilmethoden, die man einem Wissenschaftler als Zweckoptimismus auslegen würde, plötzlich realistisch. Er meint es ehrlich. Dieser Mann schafft Vertrauen. Von ihm würde ich sofort einen Gebrauchtwagen kaufen – oder eine Stammzellentherapie.
Hören Sie ergänzend Michael Langes akustische Reiseeindrücke hier oder abonnieren Sie sie als RSS oder Podcast.
Hinweis: Das Ergebnis der Recherche können Sie am 2. und am 9. November, jeweils um 16:30 Uhr, im Deutschlandfunk, "Wissenschaft im Brennpunkt" hören.
02.11.08: Die Stammzell-Pioniere. Zehn Jahre Forschung an embryonalen Stammzellen des Menschen
09.11.08: Die Klon-Cowboys. Dollys Erben im Wilden Westen der USA
Ich finde das CIRM etwas abseits von der Stadtmitte von San Francisco . Ein unscheinbarer Eingang zwischen einem Buchladen und einer Pizzeria. Als ich im Aufzug die falsche Etage wähle, stehe ich plötzlich in einem Parkhaus. Doch dann finde ich den richtigen Eingang. Einige Büros werden gerade erst eingerichtet. Bob – wie ihn hier alle nennen – ist noch in einer Besprechung, erfahre ich. Aber ich könne ja schon mal mit dem Präsidenten des Instituts reden. Neben einem wie Bob Klein scheint der renommierte Wissenschaftler und Klonpionier Alan Trounson, der aus Australien zur Leitung des CIRM nach Kalifornien kam, trotz Präsidentenamt und beachtlicher Wissenschaftlerkarriere nur die Nummer zwei zu sein.
Nach einer halben Stunde kommt ein Mann auf leisen Sohlen in den Raum: Um die 60, Krawatte und exakt sitzender dunkler Anzug. Er setzt sich zu uns an den Tisch. "Ich bin Bob Klein und will nicht weiter stören. Machen Sie ruhig weiter." Sieht so ein Visionär aus? Er spricht zurückhaltend und dennoch fachlich kompetent: "Ich bin zwar nur ein Student und kein Experte für Stammzellen wie Alan, aber ich glaube ...." Aus seinem Mund klingen Hoffnungen auf neue Heilmethoden, die man einem Wissenschaftler als Zweckoptimismus auslegen würde, plötzlich realistisch. Er meint es ehrlich. Dieser Mann schafft Vertrauen. Von ihm würde ich sofort einen Gebrauchtwagen kaufen – oder eine Stammzellentherapie.
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Hinweis: Das Ergebnis der Recherche können Sie am 2. und am 9. November, jeweils um 16:30 Uhr, im Deutschlandfunk, "Wissenschaft im Brennpunkt" hören.
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