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Rekordfieber hält an, Dow Jones erstmals über 15.000 Punkten

Die Wall Street will weiter nur eine Richtung kennen: nach oben. Starke Unternehmensbilanzen beflügeln die Aktien.

Von Beatrice Uerlings |
    13 Prozent haben die New Yorker Aktien seit Anfang Januar schon zugelegt und damit so viel wie im gesamten vergangenen Jahr. Der Dow Jones Index ist immer noch nicht zu bändigen. Er eilt weiter von Allzeithoch zu Allzeithoch: Zu Handelsschluss standen diesmal ein Aufschlag von 0,6 Prozent und nie da gewesene 15.056 Punkte zu Buche. Die High-Tech-Börse Nasdaq, wo vor allem Computer- und Telekommunikations-Aktien notiert sind, tat sich etwas schwerer. Sie drehte fast während der gesamten Sitzung richtungslos um ihren Eröffnungsstand, schloss dann aber ebenfalls 0,1 Prozent höher.

    Kevin Gardener, Chefstratege bei dem Finanzdienstleister Barclays, glaubt, dass die Rallye an der Wall Street noch eine ganze Weile anhalten wird. Seine Argumentation: Neben der Geldflut der Notenbanken werde der Markt nun auch durch die unerwartet gute Bilanzsaison in den Vereinigten Staaten angefeuert. Den amerikanischen Firmen gehe es wieder besser, da seien steigende Kurse eine logische Folge.

    Bislang haben fast Dreiviertel der amerikanischen Unternehmen Zahlen gemeldet, die über den Analystenerwartungen lagen. Starke Quartalsresultate gab es am Dienstag von dem Accessoires-Hersteller Fossil und dem Satelliten-TV-Betreiber DirecTV. Das waren dann auch die beiden größten Gewinner in New York.

    Spiegelbildlich zur Rekordjagd an den Aktienmärkten setzt sich der Abwärtstrend im Rentenhandel fort. Die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen zog auf 1,78 Prozent an.

    Auch beim Gold wurde Kapital abgezogen. Die allgemein gute Stimmung an den Finanzmärkten setzt dem Edelmetall zu, das viele Anleger als sicheren Hafen in Krisenzeiten betrachten. Die Feinunze verbilligte sich auf eine US-Schlussnotierung von 1.451 Dollar 50 Cent.

    Die New Yorker Devisenkurse glichen denen vom Vorabend. Der Euro notierte im späten Handel bei 1,3075 Dollar.

    Auch der japanische Leitindex Nikkei ließ sich vom Höhenflug des Dow Jones antreiben. Er stieg im Vormittagshandel um knapp ein Prozent auf 14.307 Zähler. Das ist ein neues Fünf-Jahres-Hoch. Zu den Gewinnern zählten exportorientierte Unternehmen. Canon-Aktien legten mehr als ein Prozent zu, Sony-Titel verbuchten ein Plus von mehr als zwei Prozent. Sehr stark gefragt waren Sharp-Aktien. Sie legten fast sieben Prozent zu. Sharp beliefert Apple mit Bildschirmen für seine iPhones und iPads. Eine japanische Zeitung hatte berichtet, Sharp beginne im Juni mit der Massenproduktion für das neue iPhone-Modell.