
An den Stränden von Puerto Rico bis Guyana wurde die Stachelalge Sargassum angespült. Laut einem Bericht der Universität von Südflorida ist die Menge von rund 38 Millionen Tonnen die größte, die man in der Karibischen See, dem westlichen und östlichen Atlantik sowie dem Golf von Mexiko seit 2011 beobachtet hat. 2011 hatten Wissenschaftler mit der Erforschung des Großen Atlantischen Sargassum-Gürtels (Gasb) begonnen. Die Algen stören nicht nur den Tourismus, sie kosten auch Wildtiere das Leben und setzen giftige Gase frei.
Der bisherige Rekordwert wurde im Juni 2022 mit rund 22 Millionen Tonnen erreicht. Die Spitzen würden offenbar von Jahr zu Jahr immer höher, sagte Assistenzprofessor Brian Barnes. Warum das so ist, darüber rätseln die Forscher noch. In der Region wachsen drei Sargassum-Arten, die sich ungeschlechtlich vermehren und dank winziger Luftsäcke über Wasser bleiben. Sie gedeihen je nach Sonnenlicht, Nährstoffen und Wassertemperatur unterschiedlich. Experten weisen außerdem darauf hin, dass landwirtschaftliche Abwässer sowie Veränderungen von Wind, Strömung und Regen einen Einfluss auf das Wachstum haben könnten.
Eine Schule auf der französischen Karibikinsel Martinique sah sich wegen der Algen gezwungen, vorübergehend zu schließen. Im Urlaubsort Punta Cana in der Dominikanischen Republik investierten Behörden in Barrieren, um Sargassum von der Küste fernzuhalten. Im niederländischen Karibikgebiet St. Maarten wurden Ende Mai Bagger zu einer Notfall-Aufräumaktion entsandt, nachdem sich Anwohner über Gestank durch die Algen beschwert hatten. Solche Räumarbeiten können sich nicht alle Staaten der Karibik leisten, daher übernehmen oft Hotels die Reinigungsarbeiten. Manche bieten ihren Gästen Rückerstattungen oder einen kostenlosen Shuttle zu nicht betroffenen Stränden an.
Diese Nachricht wurde am 03.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.