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Religionsphilosophie für die Hauptstadt

Die katholische Studentengemeinde Berlin wünscht sich was: Nämlich einen "Lehrstuhl für Religionsphilosophie und katholische Weltanschauung". Genau diesen Lehrstuhl gab es schon einmal, allerdings sind seitdem 80 Jahre ins Land gezogen. Inhaber war der 1885 in Verona geborene Romano Guardini, der in Deutschland aufwuchs und schließlich Philosophie und Theologie studierte. 1922 wurde er auf den neu gegründeten Lehrstuhl "Christliche Weltanschauung" an der Berliner Universität berufen. Nach dem Lehrverbot der Nazis konnte er sich erst 1945 wieder in Tübingen seiner Lehrtätigkeit widmen.

    Momentan existieren Guardini-Lehrstühle beispielsweise in Freiburg und München. Doch auch für Berlin wäre die Auseinandersetzung mit den Themen Religion und Glaube wünschenswert, so Thomas Brose, Pressereferent der Katholischen Hochschulgemeinde. Mit Studientagen und "Guardini-Lectures" versucht die Studentengemeinden, die Wiedereinrichtung des Lehrstuhls im Gespräch zu halten. Doch die Verfechter des Anliegens wissen sehr gut, dass angesichts der leeren Kasse die Finanzierung eines regulären Lehrstuhls durch die öffentliche Hand höchst unwahrscheinlich ist. Deshalb machen sie sich jetzt für eine Stiftungsprofessur stark und hofft, in naher Zukunft finanzstarke Unterstützer für ihr Anliegen zu finden.

    Links zum Thema:

    Guardini Stiftung e.V.

    Humboldt-Universität Berlin