
Das gab die Jury in Marburg bekannt. Es handele sich um einen beschönigenden Kampfbegriff, der eine menschenunwürdige Abschiebepraxis verschleiere, hieß es zur Begründung. Das Wort "Remigration" ist seit längerem in rechten Kreisen als Schlagwort geläufig. Es beschreibt das Bestreben, unliebsame Menschen aus Deutschland in etwaige Herkunftsländer zu vertreiben. Durch die Berichte über ein konspiratives Treffen von Extremisten mit AfD-Politikern zu dem Thema hat der Begriff seit vergangener Woche vermehrt Aufmerksamkeit erhalten.
Letztes Jahr hatte die Jury den Begriff "Klimaterroristen" gewählt. Die Unwort-Aktion ist nach eigenen Angaben eine institutionell unabhängige und ehrenamtliche Initiative von Sprachwissenschaftlern. Sie wählt seit 1991 aktuelle Begriffe, die die gesellschaftliche und politische Debatten in Deutschland abbilden und auf unangemessene Formen des öffentlichen Sprachgebrauchs aufmerksam machen.
Diese Nachricht wurde am 15.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.