Freitag, 10. Mai 2024

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'Remota' - Weggesperrte Bücher

Ein uralter Klappreflex, die Menschen sind halt so: Es sind die verbotenen Sachen, die am meisten reizen. Von solcher verschärften Aufmerksamkeit könnte eine Ausstellung profitieren, die morgen im Fürstensaal der Bayerischen Staatsbibliothek in München eröffnet wird, man möchte fast feierlicher aber auch kanzleihafter sagen: der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Denn es geht um solche Bücher, die zu unterschiedlichen Zeiten des ehrwürdigen Instituts StaBi der Öffentlichkeit eben nicht zugänglich sein sollten, und also weggesperrt wurden. Der bibliothekarische Fachausdruck für solche Ent-Fernung ist so ähnlich 'Remota', und so heißt die Ausstellung.

Stephan Kellner im Gespräch | 30.09.2002