Die Szene ist aus diversen Spielfilmen bekannt: Ein Raumschiff fliegt ins äußere Sonnensystem und muss auf halber Strecke den Asteroidengürtel durchqueren. In dieser Region zwischen Mars und Jupiter umkreisen hunderttausende kleiner Gesteinsbrocken die Sonne, und unser Hollywood-Raumschiff muss permanent seinen Kurs ändern, um nicht von ihnen getroffen zu werden.
"Der Asteroidengürtel ist keineswegs so, wie man sich das aus Sciencefictionfilmen vorstellt, dass man da durchsteuern muss und den Brocken ausweichen muss, so tödliche Mission. Die Asteroiden sind wahnsinnig dünn gesät. Es sind 10.000 von Kilometern, die man reisen muss, um überhaupt einen Asteroiden zu erwischen. Wir müssen also extra hinfliegen zu diesen Asteroiden."
Berndt Feuerbacher ist Direktor des Instituts für Raumsimulation beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln, in dessen Händen das Projekt Rosetta liegt. Ihr nächster Zwischenstopp ist der Asteroid Steins, benannt nach dem lettischen Astronomen Kārlis Šteins. Bei diesem Himmelskörper handelt es sich um einen etwa neun Kilometer langen Gesteinsbrocken, der sich in nur sechs Stunden einmal um sich selbst dreht. Rita Schulz, die Projektmanagerin von Rosetta bei Europas Weltraumagentur Esa:
"Steins ist ein kleinerer Asteroid, das ist mehr ein Felsen, und wir werden sehen können, ob er zum Beispiel auch noch Eise, die dann vielleicht sublimieren und auch eine Atmosphäre um ihn rum bilden, hat, aus welchem Material er besteht, und die ganze Geologie des Asteroiden studieren können."
Rosettas Hauptziel bleibt der Komet Tschurjomow-Gerasimenko. Dort soll die Sonde nicht nur vorbeifliegen, sondern in eine Umlaufbahn um ihn eintreten und sogar einen Lander absetzen. Um für dieses Manöver ausreichend Treibstoff zu haben, kommt für den Asteroiden Steins nur ein Vorbeiflug in Frage, dessen größte Annäherung bei rund 800 Kilometern liegen wird. Feuerbacher:
"Wir gehen ja zu Kometen, weil das die Körper sind, die noch flüchtige Stoffe haben, wo Materialien, die zum Beispiel zum Aufbau des Lebens notwendig sind, erhalten sind aus einer Zeit von vor 4,5 Milliarden Jahre. Und die Asteroiden sind ganz ähnlich wie die Kometen Bruchstücke aus der frühesten Zeit der Entstehung unseres Planetensystems, aber sie sind sehr viel weiter innen aufbewahrt und sind deswegen von der Einstrahlung der Sonne haben sie sehr viel von dem leichtflüchtigen Material verloren."
Eine der offenen Frage des Asteroidengürtels betrifft seine Entstehung. Astronomen sind sich nicht einig, ob die unzähligen Gesteinsbrocken Überreste eines ehemaligen Planeten sind, der die Sonne zwischen Mars und Jupiter umkreist hat. Genauso gut könnte es sich bei ihnen um Reste aus der Frühphase unseres Sonnensystems handeln, um bei der Planetenentstehung übriggebliebenen Kleinkram also, der durch die starke Anziehungskraft Jupiters daran gehindert wurde, sich zu einem großen Körper zusammenzuballen.
"Die hauptoffene Frage ist: Wie sind sie entstanden, wo sind sie entstanden, und wie haben sie sich entwickelt? Daraus kann man dann Rückschlüsse ziehen, wie das Sonnensystem entstanden ist."
Horst Uwe Keller ist für das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau für die Kamera Osiris zuständig, das optische, spektroskopische und Infrarot-Fernerkundungssystem an Bord von Rosetta. Schließlich soll Rosetta während ihres Vorbeifluges auch die bisherigen Daten der Astronomen über den Asteroiden bestätigen und verfeinern. Derzeit ist seine Umlaufbahn nur bis auf etwa 100 Kilometer genau bekannt. Nach dem Rendezvous soll die Fehlerquote bei nur noch zwei Kilometer liegen. Gerhard Schwehm, der Rosetta-Missions-Manager:
"Wir versuchen mit dem Radio Science Experiment etwas herauszufinden über die Dichte dieses Asteroiden, auch im Hinblick auf Asteroiden, die vielleicht mit der Erde zusammenstoßen, dass man da Techniken entwickeln kann, wie man die zerstören kann, ablenken."
Die ersten Ergebnisse von Rosettas Rendezvous mit dem Asteroiden Steins will die Esa bereits am kommenden Wochenende veröffentlichen.
"Der Asteroidengürtel ist keineswegs so, wie man sich das aus Sciencefictionfilmen vorstellt, dass man da durchsteuern muss und den Brocken ausweichen muss, so tödliche Mission. Die Asteroiden sind wahnsinnig dünn gesät. Es sind 10.000 von Kilometern, die man reisen muss, um überhaupt einen Asteroiden zu erwischen. Wir müssen also extra hinfliegen zu diesen Asteroiden."
Berndt Feuerbacher ist Direktor des Instituts für Raumsimulation beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln, in dessen Händen das Projekt Rosetta liegt. Ihr nächster Zwischenstopp ist der Asteroid Steins, benannt nach dem lettischen Astronomen Kārlis Šteins. Bei diesem Himmelskörper handelt es sich um einen etwa neun Kilometer langen Gesteinsbrocken, der sich in nur sechs Stunden einmal um sich selbst dreht. Rita Schulz, die Projektmanagerin von Rosetta bei Europas Weltraumagentur Esa:
"Steins ist ein kleinerer Asteroid, das ist mehr ein Felsen, und wir werden sehen können, ob er zum Beispiel auch noch Eise, die dann vielleicht sublimieren und auch eine Atmosphäre um ihn rum bilden, hat, aus welchem Material er besteht, und die ganze Geologie des Asteroiden studieren können."
Rosettas Hauptziel bleibt der Komet Tschurjomow-Gerasimenko. Dort soll die Sonde nicht nur vorbeifliegen, sondern in eine Umlaufbahn um ihn eintreten und sogar einen Lander absetzen. Um für dieses Manöver ausreichend Treibstoff zu haben, kommt für den Asteroiden Steins nur ein Vorbeiflug in Frage, dessen größte Annäherung bei rund 800 Kilometern liegen wird. Feuerbacher:
"Wir gehen ja zu Kometen, weil das die Körper sind, die noch flüchtige Stoffe haben, wo Materialien, die zum Beispiel zum Aufbau des Lebens notwendig sind, erhalten sind aus einer Zeit von vor 4,5 Milliarden Jahre. Und die Asteroiden sind ganz ähnlich wie die Kometen Bruchstücke aus der frühesten Zeit der Entstehung unseres Planetensystems, aber sie sind sehr viel weiter innen aufbewahrt und sind deswegen von der Einstrahlung der Sonne haben sie sehr viel von dem leichtflüchtigen Material verloren."
Eine der offenen Frage des Asteroidengürtels betrifft seine Entstehung. Astronomen sind sich nicht einig, ob die unzähligen Gesteinsbrocken Überreste eines ehemaligen Planeten sind, der die Sonne zwischen Mars und Jupiter umkreist hat. Genauso gut könnte es sich bei ihnen um Reste aus der Frühphase unseres Sonnensystems handeln, um bei der Planetenentstehung übriggebliebenen Kleinkram also, der durch die starke Anziehungskraft Jupiters daran gehindert wurde, sich zu einem großen Körper zusammenzuballen.
"Die hauptoffene Frage ist: Wie sind sie entstanden, wo sind sie entstanden, und wie haben sie sich entwickelt? Daraus kann man dann Rückschlüsse ziehen, wie das Sonnensystem entstanden ist."
Horst Uwe Keller ist für das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau für die Kamera Osiris zuständig, das optische, spektroskopische und Infrarot-Fernerkundungssystem an Bord von Rosetta. Schließlich soll Rosetta während ihres Vorbeifluges auch die bisherigen Daten der Astronomen über den Asteroiden bestätigen und verfeinern. Derzeit ist seine Umlaufbahn nur bis auf etwa 100 Kilometer genau bekannt. Nach dem Rendezvous soll die Fehlerquote bei nur noch zwei Kilometer liegen. Gerhard Schwehm, der Rosetta-Missions-Manager:
"Wir versuchen mit dem Radio Science Experiment etwas herauszufinden über die Dichte dieses Asteroiden, auch im Hinblick auf Asteroiden, die vielleicht mit der Erde zusammenstoßen, dass man da Techniken entwickeln kann, wie man die zerstören kann, ablenken."
Die ersten Ergebnisse von Rosettas Rendezvous mit dem Asteroiden Steins will die Esa bereits am kommenden Wochenende veröffentlichen.