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Reportage: Bronchoskopie

Insbesondere immungeschwächte Patienten wie Aidskranke entwickeln häufig Pilzinfektionen. Diese können auch die Lunge befallen. Bei Verdacht auf Pilzbefall untersuchen die Ärzte die Lunge mithilfe der Bronchoskopie und entnehmen etwas Gewebe, das dann im Labor untersucht wird.

Von Barbara Weber |
    "Schön ein- und ausatmen, da passiert Ihnen nichts."

    ... beruhigt Schwester Anna die Patientin auf der Liege im Untersuchungsraum der Uniklinik Köln.

    Take 2
    "Ist alles, alles gut. Atmen Sie tief ein und aus.

    So, jetzt kriegen Sie eine kleine Nadel. Darüber machen wir die Anästhesie. Jetzt gibt's einen kleinen Piek."

    Oberarzt Dr. Konrad Frank sticht vorsichtig in die Armbeuge.

    "Da geben wir Ihnen jetzt gleich zwei Substanzen drüber, beides zum Einschlafen.

    Wir haben eine Video-Einrichtung, wo wir dann gleich in die Bronchien hereingucken können."

    Konrad Frank deutet auf die Monitore und die Geräte neben der Liege: ein Bronchoskop und ein kleines Röntgengerät.
    Das Bronchoskop hat einen etwa ein Meter langen Schlauch, durch den der Arzt die benötigten Geräte führen kann.

    "Jetzt wird es etwas lauter, weil wir die Saugung anmachen. Es entsteht ja ständig Schleim in der Lunge, der abgesaugt werden muss. Jetzt werde ich vorsichtig versuchen, über die Nase zu gehen. Sie schläft sehr tief und fest.

    Jetzt bin ich schon in der Mundhöhle, im Rachen, ich sehe jetzt hier ganz gut die Stimmbänder. So, jetzt sind wir in der Luftröhre (Husten) Ist gleich gut, ist gleich gut. Das ist jetzt hier das linke Bronchialsystem. Das war eher unauffällig. Was einem auffällt, dass es sehr schleimig belegt ist.

    Jetzt wird die Schwester Anna mir ein bisschen die Sachen anreichen, so Auffangröhren, für die Spüllösung, die wir dann auffangen. Da werden wir einige Proben von abnehmen.

    Jetzt haben wir hier die Röntgenaufnahme von der rechten Lunge, also Durchleuchtungsaufnahme. Man sieht hier, dass hier eine Verschattung vorliegt im rechten unteren Teil der Lunge, und dann werde ich jetzt eine sogenannte Biopsiezange nehmen, die uns eine stecknadelgroße Probe entnehmen lässt, die hoffentlich ausreicht, dass unser Pathologe was dazu sagen kann."

    Auf dem linken Monitor sieht Dr. Frank das Röntgenbild mit der Biopsiezange, die sich bewegt. Der rechte Monitor zeigt deutlich das Lungengewebe.

    "Dann sind wir gleich fertig. Dann zieh' ich das Bronchoskop langsam wieder über die Stimmbänder und zieh' es langsam wieder zurück."

    In einer halben Stunde wird die Patientin wieder aufwachen. Von der Untersuchung wird sie nichts gespürt haben.