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Reportage: Das Elektrokardiogramm

Spannungsänderungen des Herzens lassen sich mit empfindlichen Messgeräten an der Körperoberfläche nachweisen - ein Effekt, den das Wichtigste Diagnoseverfahren bei Herzrhythmusstörungen nutzt: das Elektrokardiogramm, kurz EKG.

Von Mirko Smiljanic |
    Marienkrankenhaus in Bergisch Gladbach, Klinik für Innere Medizin. Oberarzt Dr. Peter Theine bereitet bei einer 40-jährigen Patientin ein Elektrokardiogramm vor.

    "Ja, wir möchten jetzt ein Ruhe-EKG schreiben. Ruhe-EKG ist das, was wir landläufig unter einem normalen EKG verstehen, ich würde Sie bitten, sich einfach mal auf unsere Liege legen, ..."

    ... sie höre ihr Herz laut pochen, hat Sie dem Kardiologen erzählt, manchmal habe sie das Gefühl, der Herzschlag holpere.

    "Für ein Ruhe-EKG ist es wichtig, dass der Patient, wie der Name schon sagt, ruhig liegt, möglichst entspannt ist, das heißt, keinen psychischen und körperlichen Stress hat."

    Was schon deshalb unnötig ist, weil die Untersuchung keine Schmerzen bereitet.

    "... nein, tut überhaupt nicht weh, ..."

    ... nur ein wenig kühl ist es, wenn der Arzt die Stellen einsprüht, an denen er die insgesamt zehn Elektroden anbringt.

    "Wir fangen damit an, einen besseren Kontakt zur Haut herzustellen, die Haut mit einem alkoholhaltigen Kontaktsperre anzusprühen, das fördert die Leitfähigkeit und fördert die Qualität des EKGs."

    Die ersten vier von insgesamt zehn Kabeln befestigt er an den Extremitäten, die restlichen sechs am Oberkörper.

    "Man beginnt am vierten Zwischenwirbelraum auf der rechten Seite neben dem Brustbein, anschließend kommt die nächste Elektrode auf der linken Seite im vierten Zwischenrippenraum, und die übrigen Elektroden werden dann seitlich zum Brustkorb hin bis in die hintere Achsilarlinie, das ist schon fast hinten am Rücken, angebracht, sodass man auf einer Seite, auf der linken Brustkorbhälfte, sechs Elektroden angebracht hat."

    Sind die Elektroden befestigt, schaltet Peter Theine das computerkleine Gerät ein, auf dem Kontrollmonitor erscheinen Zacken und Linien, aus denen er den Zustand des Herzens ablesen kann, ...

    "... dazu gehört zum Beispiel, wie schnell schlägt das Herz, also die Herzfrequenz, wir können sehen, ob es ein normaler Herzrhythmus ist, das heißt, wie er bei einem Gesunden sein sollte, oder ob Herzrhythmusstörungen vorliegen, wir können auch Hinweise finden im EKG auf Durchblutungsstörungen am Herzen, zum Beispiel an Herzinfarkt oder eine Herzmuskelentzündung."

    Schon nach wenigen Minuten ist alles vorbei.

    "So, wir entfernen jetzt wieder die EKG-Kabel, Sie können sich dann wieder anziehen und aufstehen. Danke!"

    Das Ergebnis weiß der Arzt allerdings erst in ein paar Stunden.