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Reportage: Lungenhochdruck

Bei Lungenhochdruck verschlechtert sich die Sauerstoffaufnahme des Blutes - Müdigkeit, Leistungseinbruch, Kreislaufstörungen sind die Folge.

Von Martin Winkelheide | 28.07.2009
    "Das sauerstoffarme Blut wird ja zum Herzen zurück transportiert, über die Venen und wird in der Lunge mit Sauerstoff angereichert."

    Herzzentrum der Universitätsklinik Köln. Das Herz-Katheter-Labor.

    "Und das rechte Herz pumpt das Blut in die Lunge hinein. Und wenn der Druck und der Widerstand in der Lunge zu hoch ist, dann ist das rechte Herz chronisch überlastet."

    Privat-Dozent Dr. Stephan Rosenkranz legt ein dünnes Kunststoffröhrchen in die Vene in der Leiste des Patienten ein.

    "Jetzt lege ich in die Leistenvene eine so genannte Schleuse ein."

    Seit 20 Jahren hat der Patient Herzprobleme. Vor fünf Jahren bekam er die Diagnose: Lungenhochdruck. Eine Herzkatheter-Untersuchung soll jetzt zeigen, ob die Krankheit gebremst werden konnte – ob also die Medikamente geholfen haben.

    "Jetzt ziehen wir durch diese so genannte Schleuse, die in der Vene liegt, mit einem Katheter durch die untere Hohlvene."

    Stephan Rosenkranz schiebt – unter stetiger Röntgenkontrolle - den Katheter vor. Bis in den rechten Vorhof des Herzens.
    "... einmal drückt es ein bisschen ...
    Jetzt sind wir hier in der rechten Kammer.
    Was wir messen wollen, ist zum einen die Druckwerte in der Lungenstrombahn, also in der Lungenarterie ..."

    Stephan Rosenkranz lenkt den Katheter von der rechten Herzkammer aus in die Lungenarterie. Sie transportiert das Blut in Richtung Lunge.

    "Und wir verschließen jetzt mit dem Ballon das Gefäß-Lumen, so das wir den Druck messen können. Wir lassen dann den Ballon ab. Das machen wir jetzt.

    So, bitte noch mal einatmen, ausatmen. Gar nicht so tief, ganz normal, bisschen ein bisschen aus, und stopp. Bitte schreiben noch mal ...

    Und haben jetzt eine veränderte Druckkurve, haben jetzt den pulmonar-arteriellen Druck, der in diesem Fall deutlich erhöht ist. Wir sehen hier, der ist in der Systole etwa 100 mm Hg. Ein typischer Befund für einen schweren Lungenhochdruck.
    Bitte schreiben ...
    Normale Werte wären: systolisch etwa 30 bis 35, und die Erkrankung ist definiert über einen definierten Mitteldruck größer 25 mm Hg. Der ist hier etwa 57 mm Hg.
    ... so, machen wir Sättigung ...

    Wir messen jetzt noch die Sauerstoffsättigung und können darüber die Herzleistung, das Herz/Zeit-Volumen bestimmen.

    Einatmen, ausatmen, und locker die Luft anhalten, nicht pressen dabei. Und noch Mal schreiben, bitte. Übernehmen. O.K. dann machen wir Rückzug. "

    Die Untersuchung ist beendet. Stephan Rosenkranz zieht den Katheter zurück.

    "Sie helfen mir, wenn Sie die Hände auf die Brust legen.
    Und am Ende der Untersuchung müssen wir dieses Einführungsröhrchen wieder rausziehen. Und damit es jetzt nicht nachblutet, muss man hier einen Moment abdrücken."