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Reportage Thrombose

Von Martin Winkelheide |
    Dr. Asciutto: "Können Sie netterweise die Leiste frei machen?"

    Dienstag Morgen. Die Gefäßambulanz am Sankt Joseph Hospital der Ruhr Universität Bochum.

    Markus M.: "Freitag fing es an, dass mein Bein angeschwollen ist.
    "

    Markus M.. Er ist 32 Jahre alt. Sein rechtes Bein ist dick geschwollen.

    Markus M.: "Gegen Freitag Abend hatte ich dann leichte Druckschmerzen in der Leiste. Und Samstag früh war das Bein dann etwa doppelt so dick wie das andere."

    Dr. Asciutto: "Das war sehr gut von dem Patienten, dass er sofort ins Krankenhaus gekommen ist."

    Dr. Giuseppe Asciutto. Seit fünf Jahren lebt und arbeitet der Arzt in Bochum.

    Dr. Asciutto: "Mit einer Ultraschalluntersuchung ist sofort die Diagnose festgestellt worden. Und zwar ist eine Vier-Etagen-Thrombose festgestellt worden. Das heißt ein Verschluss der Tiefenvene vom Beckengefäß bis zu den Unterschenkelvenen."

    Markus M.: "Also dadurch, dass ich viel Kampfsport mache, kann es sein, dass es durch irgendwelche Prellungen alte Verstauchungen oder so etwas gekommen sein könnte, was aber noch erforscht wird."

    Markus M. wurde operiert. Bei dem Eingriff ging es darum, die Blutgerinnsel aus den tiefen Bein-Venen zu entfernen.

    Dr. Asciutto: "In unserem Fall haben wir die Leistengefäße freigelegt und von dort aus mit einem Ballonkatheter haben wir den Thrombus entfernt von dem Beckengefäß. Die Thromben, die im Oberschenkel und im Unterschenkel waren, die sind durch Druck rausgedrückt worden aus dem Gefäß."

    Markus M.: "Das ist in Vollnarkose gemacht worden. Nachdem ich den Tropf bekommen habe, habe ich gar nichts mehr mitbekommen. Und wach geworden bin ich auf der Intensivstation zur Kontrolle."
    Giuseppe Asciutto trägt ein farbloses Gel auf den Ultraschallkopf auf.

    Dr. Asciutto: "Tief einatmen. Und jetzt die Luft anhalten und pressen bitte. Und ausatmen."
    Die Doppler-Ultraschalluntersuchung soll Klarheit bringen, ob die Operation erfolgreich war.

    Dr. Asciutto: "In der Leiste ist allerdings so weit alles frei. Da sind keine Restthromben zu sehen. Und Sie sehen, wie das Blut durch die Vene auch regelgerecht fließt, also die Oberschenkelvene ist trotz nicht gezielter Therapie wieder frei. Bis Mitte des Oberschenkels. Im Prinzip wird die Sonde im Bereich der Kniekehle auch angelegt. Wie Sie sehen, hier sitzt noch ein Thrombus. Das heißt die Kniekehlenvene ist noch verschlossen."

    Markus M.: "Also Kampfsport hat sich für die nächsten sechs Monate eh erledigt. Auf Grund der Makumar-Therapie. Und da muss ich halt sehen, was geht, wann es geht, aber das werden die netten Ärzte mir hier noch sagen."

    Dr. Asciutto: "Im Prinzip werden die Patienten zu künstlichen Blutern gemacht durch die Makumar-Therapie. Die Therapie beschränkt sich auf sechs Monate. Der Patient wird dementsprechend auch zur Kontrolle kommen."

    Die Untersuchung ist abgeschlossen.

    Giuseppe Asciutto bandagiert das rechte Bein von Markus M.. Am Nachmittag sollen die Kompressionsstrümpfe geliefert werden.

    Dr. Asciutto: "Also Bewegung ist ganz wichtig. Das kennt man auch von Krampfadern Und Durchblutungsstörungen."

    Markus M.: "Also laufen tu ich seit Sonntag. Zum WC hin und zurück, und jetzt auch dem Flur hin und her."

    Tut es noch weh?

    Markus M.: "Es spannt noch ein wenig um die Narbe herum. Aber mehr auch nicht. Wirklich nur diese sieben Zentimeter in der Leiste. Ansonsten merke ich im Prinzip gar nichts."