Mit diesen Fragen haben sich Fachleute des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie beschäftigt und die Ergebnisse im so genannten "Fair Future Report" veröffentlicht. Die wichtigsten Punkte diese Zukunftsberichtes aus Wuppertal fasst Stephan Haufe zusammen.
Wer Kaffee aus fairem Handel kauft, der handelt genau im Sinne der Verfasser des Reportes "Fair Future. Begrenzte Ressourcen und Globale Gerechtigkeit", herausgegeben vom Wuppertal-Institut. Die Naturwissenschaftler, Philosophen, Juristen und Ökonomen verbindet eine zentrale Frage, nämlich: wie ist unter der sich abzeichnenden Verknappung von Öl, Wasser und fruchtbarem Ackerland eine Nutzung möglich, die nicht auf Kosten von Schwächeren geht, Entwicklungschancen ärmerer Länder verhindert oder zum Schwund natürlicher Lebensgrundlagen führt. Der Fair-Trade schenkt diesen Kriterien besondere Beachtung. Da sie aber im Welthandel kaum eine Rolle spielen, stehen Ressourcen-Konflikte auf der Tagesordnung, wie Wolfgang Sachs, der federführende Autor des Fair-Future-Reportes, beobachtet.
"Wir wissen, dass Öl einer der großen Schauplätze im Streit um Ressourcen darstellt. Es gibt aber auch Ressourcenkonflikte auf viel unscheinbarerer Ebene. Das eine ist Wasser. Wasser steckt vor allem in der landwirtschaftlichen Produktion. Nicht so sehr in der Produktion von Pflanzen und Getreide, aber dann in der Produktion von Fleisch, in landwirtschaftlichen Exportgütern, die ja meistens aus intensiver Landwirtschaft kommt. Und die intensive Landwirtschaft verbraucht 70% des Wassers überhaupt. Die Agrargüter, die Fleischgüter die also importiert zu uns werden, schleppen einen hohen Wasserverbrauch mit. Insofern nutzen wir in Europa Wasser von anderen Weltgegenden. "
Und das hat Folgen, weil der hohe Wasserverbrauch der exportorientierten Landwirtschaft in vielen ärmeren Ländern des Südens Wasserknappheit auslöst. Wolfgang Sachs nimmt die Verbraucher und Verbraucherinnen darum direkt in Verantwortung. Denn beim Blick auf die globalen Stoffströme von Kupfer bis Getreide wird klar, dass der Löwenanteil bis dato in die westlichen Industrieländer fließt und zwar auf Kosten ärmerer Länder. Doch das trifft längst nicht mehr auf alle so genannten Entwicklungsländer zu, kommentiert Dirk Messner, Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik, der sich ausführlich mit dem Report beschäftigt hat.
" Unsere alte Brille des Nord-Süd-Konfliktes, von Gewinnern und Verlieren, die geht nicht mehr auf. Wir beobachten ja im Augenblick den Aufstieg von zwei Low-Income-Economies in der Weltwirtschaft, der atemberaubend ist, China und Indien verändern Weltpolitik und Weltwirtschaft, und diese beiden Länder stellen auf der einen Seite ein Problem dar, wenn es um Ressourcennutzung und wenn es um die nachhaltige Nutzung globaler Ökosysteme geht. Auf der anderen Seite tragen sie dazu bei Armut immens zu reduzieren. "
Nicht zuletzt der Aufstieg neuer Ökonomien in Asien mache es nach Meinung der Wuppertaler Forscher notwendig, sich von der nationalstaatlichen Ebene abzuheben, um die weltweite Ressourcenschonung zu organisieren und zu kontrollieren. Eine wichtige Rolle käme hierbei der EU zu, die gezeigt hat, wie sich ein Ausgleich zwischen wirtschaftlich stärkeren und schwächeren Regionen erreichen lässt. Schließlich müsse der wirtschaftlichen und kulturellen, auch eine politische Globalisierung folgen. Für eine gerechte Energieversorgung setzen die Forscher dagegen auf dezentrale und lokale Strukturen, die im Wesentlichen auf Solarstrom basieren sollen. Doch könne der technologische Fortschritt die Grenzen natürlicher Ressourcen nicht unendlich strecken, so ein weiteres Fazit des Reportes. Es sei ebenso das Gegenteil möglich. Wolfgang Sachs erläutert das am Beispiel der grünen Gentechnik, die zu einem Zeitpunkt eingeführt wird, an dem viele Pflanzen und Tiere vom Aussterben bedroht sind.
" Weil die Gentechnik - wie alle intensive Landwirtschaft - läuft auf eine stark monokulturell optimierte Landwirtschaft heraus, die per definitionem nicht auf Biodiversität setzt, es läuft also auf eine Landwirtschaft hinaus in der viele Pflanzen nicht gleichzeitig angebaut werden können. "
Doch gerade die Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren sei eine wichtige Voraussetzung für Mensch und Natur, um sich auf bevorstehende Veränderungen, die zum Beispiel der Klimawandel hervorruft, anpassen zu können.
Wer Kaffee aus fairem Handel kauft, der handelt genau im Sinne der Verfasser des Reportes "Fair Future. Begrenzte Ressourcen und Globale Gerechtigkeit", herausgegeben vom Wuppertal-Institut. Die Naturwissenschaftler, Philosophen, Juristen und Ökonomen verbindet eine zentrale Frage, nämlich: wie ist unter der sich abzeichnenden Verknappung von Öl, Wasser und fruchtbarem Ackerland eine Nutzung möglich, die nicht auf Kosten von Schwächeren geht, Entwicklungschancen ärmerer Länder verhindert oder zum Schwund natürlicher Lebensgrundlagen führt. Der Fair-Trade schenkt diesen Kriterien besondere Beachtung. Da sie aber im Welthandel kaum eine Rolle spielen, stehen Ressourcen-Konflikte auf der Tagesordnung, wie Wolfgang Sachs, der federführende Autor des Fair-Future-Reportes, beobachtet.
"Wir wissen, dass Öl einer der großen Schauplätze im Streit um Ressourcen darstellt. Es gibt aber auch Ressourcenkonflikte auf viel unscheinbarerer Ebene. Das eine ist Wasser. Wasser steckt vor allem in der landwirtschaftlichen Produktion. Nicht so sehr in der Produktion von Pflanzen und Getreide, aber dann in der Produktion von Fleisch, in landwirtschaftlichen Exportgütern, die ja meistens aus intensiver Landwirtschaft kommt. Und die intensive Landwirtschaft verbraucht 70% des Wassers überhaupt. Die Agrargüter, die Fleischgüter die also importiert zu uns werden, schleppen einen hohen Wasserverbrauch mit. Insofern nutzen wir in Europa Wasser von anderen Weltgegenden. "
Und das hat Folgen, weil der hohe Wasserverbrauch der exportorientierten Landwirtschaft in vielen ärmeren Ländern des Südens Wasserknappheit auslöst. Wolfgang Sachs nimmt die Verbraucher und Verbraucherinnen darum direkt in Verantwortung. Denn beim Blick auf die globalen Stoffströme von Kupfer bis Getreide wird klar, dass der Löwenanteil bis dato in die westlichen Industrieländer fließt und zwar auf Kosten ärmerer Länder. Doch das trifft längst nicht mehr auf alle so genannten Entwicklungsländer zu, kommentiert Dirk Messner, Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik, der sich ausführlich mit dem Report beschäftigt hat.
" Unsere alte Brille des Nord-Süd-Konfliktes, von Gewinnern und Verlieren, die geht nicht mehr auf. Wir beobachten ja im Augenblick den Aufstieg von zwei Low-Income-Economies in der Weltwirtschaft, der atemberaubend ist, China und Indien verändern Weltpolitik und Weltwirtschaft, und diese beiden Länder stellen auf der einen Seite ein Problem dar, wenn es um Ressourcennutzung und wenn es um die nachhaltige Nutzung globaler Ökosysteme geht. Auf der anderen Seite tragen sie dazu bei Armut immens zu reduzieren. "
Nicht zuletzt der Aufstieg neuer Ökonomien in Asien mache es nach Meinung der Wuppertaler Forscher notwendig, sich von der nationalstaatlichen Ebene abzuheben, um die weltweite Ressourcenschonung zu organisieren und zu kontrollieren. Eine wichtige Rolle käme hierbei der EU zu, die gezeigt hat, wie sich ein Ausgleich zwischen wirtschaftlich stärkeren und schwächeren Regionen erreichen lässt. Schließlich müsse der wirtschaftlichen und kulturellen, auch eine politische Globalisierung folgen. Für eine gerechte Energieversorgung setzen die Forscher dagegen auf dezentrale und lokale Strukturen, die im Wesentlichen auf Solarstrom basieren sollen. Doch könne der technologische Fortschritt die Grenzen natürlicher Ressourcen nicht unendlich strecken, so ein weiteres Fazit des Reportes. Es sei ebenso das Gegenteil möglich. Wolfgang Sachs erläutert das am Beispiel der grünen Gentechnik, die zu einem Zeitpunkt eingeführt wird, an dem viele Pflanzen und Tiere vom Aussterben bedroht sind.
" Weil die Gentechnik - wie alle intensive Landwirtschaft - läuft auf eine stark monokulturell optimierte Landwirtschaft heraus, die per definitionem nicht auf Biodiversität setzt, es läuft also auf eine Landwirtschaft hinaus in der viele Pflanzen nicht gleichzeitig angebaut werden können. "
Doch gerade die Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren sei eine wichtige Voraussetzung für Mensch und Natur, um sich auf bevorstehende Veränderungen, die zum Beispiel der Klimawandel hervorruft, anpassen zu können.