In einem hellen Malsaal der FH Erfurt liegen feine Pinsel bereit, eine Malpalette, ein Näpfchen Wasser und ein Stück Küchenpapier. Alles vorbereitet für die Kandidaten. Hier geht es um ihre Farberfassung. Ute Lorenz, zuständig für studentische Angelegenheiten, zeigt die kleinen Gemäldetäfelchen, auf denen jeweils ein Streifen weiß abgeklebt ist.
Hier - das sind so kleine Retusche-Tafeln. Das müssen sie farblich nachempfinden, also schließen.
Sie müssen die fehlenden Farben ergänzen. Ein Test von vielen. Auf den nächsten Tischen liegen Skalpelle bereit, daneben liegen einfarbige Täfelchen. Doch so einfarbig sind sie nicht.
Hier sind etwa so sieben, acht Schichten drauf, das sind so Chargen sozusagen. Und da müssen sie die Farbschichten freilegen - in Treppenform.
Je zwei Bewerber sitzen dann hier am Tisch. Sie werden beobachtet, wie sie arbeiten.
Hier wird natürlich schon geschaut, wie ihre manuellen Fähigkeiten sind, ob sie wild darauf herum kratzen, oder ob sie fein genug beobachten, die einzelnen Schichten voneinander zu trennen.
Nahezu im Halbstundentakt werden hier, an der FH Erfurt, die angehenden Restauratoren von einer Prüfung zur nächsten geführt. Zeichnen, Modellieren, Rechnen bzw. Denkaufgaben lösen, Übersetzen.
Dabei soll niemand stören. Bitte nicht ansprechen, sagen Lehrende und Studierende, denn diese Tests sind Stress. Begleitet werden die Prüflinge von Studierenden aus dem ersten Studienjahr, und die fühlen mit.
Es war sehr straff organisiert, was mir auch sehr zugesagt hat.
Danach dachte ich, es geht gar nichts mehr. Also vier Stunden von einem zum nächsten rennen und in jedem Raum wird etwas anderes gefordert - das ist schon anstrengend.
Jetzt haben die Studierenden sogar Kuchen gebacken für die Prüflinge.
Die meisten waren so aufgeregt, dass sie gar nichts essen konnten. Aber hinterher ist man doch um so hungriger, wenn man alles geschafft hat.
Hier wird mündliche Prüfung sein.
Ute Lorenz zeigt den Raum für die Einzelgespräche. Jeder Kandidat soll Auskunft geben zu seiner Bewerbung.
Doch, aufgeregt war ich schon sehr. Besonders vor dem mündlichen Gespräch. Also wenn da die ganze Professorenschaft um einen herum sitzt, ist das schon aufregend.
Warum will die Fachhochschule die angehenden Restauratoren so genau prüfen? Ute Lorenz, schaut erst ganz ernst, dann amüsiert.
Manche haben 'ne völlig falsche Vorstellung. Die denken: 'ahhh, Kunst. Wow! Interessant und toll!' Und vergessen immer die Naturwissenschaft. Also: Naturwissenschaft ist die große Schwäche. Viele wählen das auch noch ab. Es ist auch ne große Mischung. Man sagt ja immer so im Großen: da die Künstlertypen und da die Naturwissenschaftler. Und hier brauchen sie eben alles.
Vor allem Persönlichkeit. Wer gefälschte Arbeitsproben vorlegt, fliegt sofort. Hier soll geschaut werden, ob sich die Kandidaten tatsächlich für Restauratoren-Handwerk interessieren.
Es war jetzt nicht nur oberflächlich, sondern auch dass man sich bemüht hat und die Interessen der einzelnen Studenten kennen lernen wollte.
Ich denke auch, dass man in der Aufnahmeprüfung schon merkt, dass Interesse an der einzelnen Person da ist und auch genau nachgefragt wird. Es war jetzt nicht nur ein Raster, was abgearbeitet wurde, sondern man hat sich schon ernst genommen gefühlt.
32 junge Menschen, hauptsächlich Frauen haben sich beworben. Manche haben bereits eine Porzellanmaler-, Anstreicher-, oder Tischlerausbildung hinter sich. Und wie bei den Studierenden, haben sie verschiedene Spezialinteressen.
Ich möchte gerne Fachrichtung Wandmalerei studieren.
Ich interessiere mich für kunsthandwerkliche Objekte und vor allem für Objekte aus Glas.
Ich studiere im Bereich Architektur und Raumfassung.
Also Fassadengestaltung und Innenraum-Dekoration. Weil das Studium so breit ist, mache es auch Sinn, bei den Bewerbern ein Spektrum abzufragen.
Man hat ja mit ganz verschiedenen Schwerpunkten zu tun. Kunstgeschichte, Naturwissenschaften, dann die praktische Arbeit, Fotografie und Zeichnen. Also das ist eigentlich das, was mir gut gefällt und warum ich auch das Studium angefangen habe.
Jetzt sitzen sie zum Beispiel am Computer und archivieren Tapeten aus unterschiedlichsten Häusern. Eine Marktlücke, wie sie sagen. Die FH Erfurt war für sie - die aus Thüringen selbst kommen, oder aus München oder Freiburg - aus persönlichen oder inhaltlichen Gründen eine bewusste Entscheidung.
Ich hätte letztendlich in drei verschiedenen Werkstätten anfangen können, und mir gefiel es aber in Erfurt am besten. Einfach so vom Flair. Ich mag das hier gerne. Und so bin ich hier schon zum Praktikum gelandet und da bot es sich halt an, hier das Studium gleich anzuschließen, wenn man hier schon mal Fuß gefasst hat.
Nun sollen sie vier Jahre lang möglichst viel lernen, damit sie dann auch im Berufsleben Fuß fassen können. In Thüringen oder Bayern, oder besser noch - weil gefragter - in China oder Österreich.
Hier - das sind so kleine Retusche-Tafeln. Das müssen sie farblich nachempfinden, also schließen.
Sie müssen die fehlenden Farben ergänzen. Ein Test von vielen. Auf den nächsten Tischen liegen Skalpelle bereit, daneben liegen einfarbige Täfelchen. Doch so einfarbig sind sie nicht.
Hier sind etwa so sieben, acht Schichten drauf, das sind so Chargen sozusagen. Und da müssen sie die Farbschichten freilegen - in Treppenform.
Je zwei Bewerber sitzen dann hier am Tisch. Sie werden beobachtet, wie sie arbeiten.
Hier wird natürlich schon geschaut, wie ihre manuellen Fähigkeiten sind, ob sie wild darauf herum kratzen, oder ob sie fein genug beobachten, die einzelnen Schichten voneinander zu trennen.
Nahezu im Halbstundentakt werden hier, an der FH Erfurt, die angehenden Restauratoren von einer Prüfung zur nächsten geführt. Zeichnen, Modellieren, Rechnen bzw. Denkaufgaben lösen, Übersetzen.
Dabei soll niemand stören. Bitte nicht ansprechen, sagen Lehrende und Studierende, denn diese Tests sind Stress. Begleitet werden die Prüflinge von Studierenden aus dem ersten Studienjahr, und die fühlen mit.
Es war sehr straff organisiert, was mir auch sehr zugesagt hat.
Danach dachte ich, es geht gar nichts mehr. Also vier Stunden von einem zum nächsten rennen und in jedem Raum wird etwas anderes gefordert - das ist schon anstrengend.
Jetzt haben die Studierenden sogar Kuchen gebacken für die Prüflinge.
Die meisten waren so aufgeregt, dass sie gar nichts essen konnten. Aber hinterher ist man doch um so hungriger, wenn man alles geschafft hat.
Hier wird mündliche Prüfung sein.
Ute Lorenz zeigt den Raum für die Einzelgespräche. Jeder Kandidat soll Auskunft geben zu seiner Bewerbung.
Doch, aufgeregt war ich schon sehr. Besonders vor dem mündlichen Gespräch. Also wenn da die ganze Professorenschaft um einen herum sitzt, ist das schon aufregend.
Warum will die Fachhochschule die angehenden Restauratoren so genau prüfen? Ute Lorenz, schaut erst ganz ernst, dann amüsiert.
Manche haben 'ne völlig falsche Vorstellung. Die denken: 'ahhh, Kunst. Wow! Interessant und toll!' Und vergessen immer die Naturwissenschaft. Also: Naturwissenschaft ist die große Schwäche. Viele wählen das auch noch ab. Es ist auch ne große Mischung. Man sagt ja immer so im Großen: da die Künstlertypen und da die Naturwissenschaftler. Und hier brauchen sie eben alles.
Vor allem Persönlichkeit. Wer gefälschte Arbeitsproben vorlegt, fliegt sofort. Hier soll geschaut werden, ob sich die Kandidaten tatsächlich für Restauratoren-Handwerk interessieren.
Es war jetzt nicht nur oberflächlich, sondern auch dass man sich bemüht hat und die Interessen der einzelnen Studenten kennen lernen wollte.
Ich denke auch, dass man in der Aufnahmeprüfung schon merkt, dass Interesse an der einzelnen Person da ist und auch genau nachgefragt wird. Es war jetzt nicht nur ein Raster, was abgearbeitet wurde, sondern man hat sich schon ernst genommen gefühlt.
32 junge Menschen, hauptsächlich Frauen haben sich beworben. Manche haben bereits eine Porzellanmaler-, Anstreicher-, oder Tischlerausbildung hinter sich. Und wie bei den Studierenden, haben sie verschiedene Spezialinteressen.
Ich möchte gerne Fachrichtung Wandmalerei studieren.
Ich interessiere mich für kunsthandwerkliche Objekte und vor allem für Objekte aus Glas.
Ich studiere im Bereich Architektur und Raumfassung.
Also Fassadengestaltung und Innenraum-Dekoration. Weil das Studium so breit ist, mache es auch Sinn, bei den Bewerbern ein Spektrum abzufragen.
Man hat ja mit ganz verschiedenen Schwerpunkten zu tun. Kunstgeschichte, Naturwissenschaften, dann die praktische Arbeit, Fotografie und Zeichnen. Also das ist eigentlich das, was mir gut gefällt und warum ich auch das Studium angefangen habe.
Jetzt sitzen sie zum Beispiel am Computer und archivieren Tapeten aus unterschiedlichsten Häusern. Eine Marktlücke, wie sie sagen. Die FH Erfurt war für sie - die aus Thüringen selbst kommen, oder aus München oder Freiburg - aus persönlichen oder inhaltlichen Gründen eine bewusste Entscheidung.
Ich hätte letztendlich in drei verschiedenen Werkstätten anfangen können, und mir gefiel es aber in Erfurt am besten. Einfach so vom Flair. Ich mag das hier gerne. Und so bin ich hier schon zum Praktikum gelandet und da bot es sich halt an, hier das Studium gleich anzuschließen, wenn man hier schon mal Fuß gefasst hat.
Nun sollen sie vier Jahre lang möglichst viel lernen, damit sie dann auch im Berufsleben Fuß fassen können. In Thüringen oder Bayern, oder besser noch - weil gefragter - in China oder Österreich.