"Bei einer derart umfangreichen Betrachtung kann eigentlich kaum erwartet werden, dass eine Behörde im Katastrophenfall alles richtig gemacht hat. So fanden die Wissenschaftler des Imperial College beispielsweise heraus, dass eine schnellere und radikalere Keulung von infizierten Beständen sowie von damit in Kontakt getretenen Tieren und Nachbarherden insgesamt zu einer geringeren Zahl an Ausbrüchen geführt hätte", meint Bernd Haas von der Bundesanstalt für Viruskrankheiten der Tiere in Tübingen. Die britischen Experten schätzen, dass bei einer rascheren und konsequenteren Handlungsweise rund eine Million Tiere weniger hätten getötet werden müssen. Zwar sei dies ein wertvoller Hinweis für zukünftige Ausbrüche der Maul und Klauenseuche, doch wären andererseits vermutlich die verantwortlichen Behörden auch anderer Industrienationen im Fall eines derart großen Ausbruchs überfordert gewesen, sagt Haas. Denn: Zum einen sei das Virus zum Zeitpunkt seiner Entdeckung bereits sehr weit im Land verteilt gewesen, zweitens sei es durch einen Wirt transportiert und übertragen worden, der selbst nur sehr geringe Symptome zeige, was wiederum die frühe Diagnose erschwert habe.
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist eine weitaus schnellere flächenmäßige Verbreitung der Keime als bislang vermutet worden war. "Die Maul- und Klauenseuche ist eine klassische Zwischenträgerseuche, die durch kontaminierte Personen, Fahrzeuge oder andere Gegenstände weiter getragen werden kann", erklärt Haas. Die neue Studie zeige, das besonders Tiertransporter eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der Seuche gespielt hätten. Auf diese Weise seien die Viren einerseits im Kurzstreckenbereich von bis zu vier Kilometern sehr schnell verbreitet worden. Überdies konnten die Erreger so aber auch über weite Distanzen in noch nicht befallene Gegenden und Herden überführt werden.
Die Hauptschlussfolgerung der britischen Studie sieht Bernd Haas in der Feststellung, dass die Maul- und Klauenseuche schnellstmöglich entdeckt werden müsse, denn schon nach rund zwei Wochen ungehinderter Ausbreitung sei eine Katastrophe von englischen Ausmaßen kaum mehr zu verhindern. Ob aber eine Impfung das Massentöten hätte einschränken können, sei indes noch nicht abschließend geklärt. Anlässlich einer Fachkonferenz im kommenden Dezember soll dieser Aspekt weiter erörtert werden.
[Quelle: Ralf Krauter]
Links:
http://www.dainet.de/ Gesundheitsamt Garmisch-Partenkirchen
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Ein weiteres Ergebnis der Studie ist eine weitaus schnellere flächenmäßige Verbreitung der Keime als bislang vermutet worden war. "Die Maul- und Klauenseuche ist eine klassische Zwischenträgerseuche, die durch kontaminierte Personen, Fahrzeuge oder andere Gegenstände weiter getragen werden kann", erklärt Haas. Die neue Studie zeige, das besonders Tiertransporter eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der Seuche gespielt hätten. Auf diese Weise seien die Viren einerseits im Kurzstreckenbereich von bis zu vier Kilometern sehr schnell verbreitet worden. Überdies konnten die Erreger so aber auch über weite Distanzen in noch nicht befallene Gegenden und Herden überführt werden.
Die Hauptschlussfolgerung der britischen Studie sieht Bernd Haas in der Feststellung, dass die Maul- und Klauenseuche schnellstmöglich entdeckt werden müsse, denn schon nach rund zwei Wochen ungehinderter Ausbreitung sei eine Katastrophe von englischen Ausmaßen kaum mehr zu verhindern. Ob aber eine Impfung das Massentöten hätte einschränken können, sei indes noch nicht abschließend geklärt. Anlässlich einer Fachkonferenz im kommenden Dezember soll dieser Aspekt weiter erörtert werden.
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