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Retrospektive: 65. Filmfestspiele von Cannes

Im Mai vergangenen Jahres traf sich traditionsgemäß die versammelte Filmbranche im südfranzösischen Küstenort Cannes. Die Strandpromenade La Croisette verwandelte sich wieder in den längsten Laufsteg der Welt. Cannes feierte seinen 65. Geburtstag - "Corso Spezial" gratuliert nachträglich mit einem Blick in die Geschichte des Traditionsfestivals und taucht ein in die Atmosphäre der kleinen Stadt an der Côte d'Azur.

    Anfangs fand das Filmfest Cannes im September statt, man wollte die touristenschwache Herbstsaison beleben. Mittlerweile ist es das aufsehenerregendste und glamouröseste unter den Filmfestivals. Und die Goldene Palme ist zu der begehrtesten Auszeichnung nach dem Oscar geworden.

    Zentral ist die "Croisette". Tagsüber bietet sie einen wundervollen Blick auf das offene Meer mit prächtigen Luxusjachten, aber auch auf die bunt plakatierten Fassaden der Nobelhotels, Bars und Restaurantterrassen. Abends herrscht dann munteres Treiben: Verkaufsstände, Musiker, Pantomimen und andere Kleinkünstler werben um die Publikumsgunst. Die Zeiten, in denen auch Stars über die Promenade flanierten und das Bad in der Menge suchten, sind allerdings längst vorbei. Die heiß begehrten Künstlerinnen und Künstler zeigen sich meist nur noch zur allabendlichen Galapremiere ihres Films. Rund um den Festivalpalast gruppieren sich dann Hunderte von Schaulustigen mit kleinen Stehleitern und Fotoapparaten. Sie alle wollen den berühmten Montée des Marches miterleben - denn der Treppenaufstieg über den roten Teppich bietet ideale Möglichkeiten, einige der Berühmtheiten abzulichten.