Es sind die wilden Rodungen von tropischem Urwald auf der Insel Borneo, die dafür sorgen, dass dieser Lebensraum immer weiter schrumpft. Und zwar auf dramatische Weise: Wenn der Kahlschlag auf Borneo weiter anhält wie bisher, dann, so hat es der WWF ausgerechnet, werden die Orang-Utans im Jahr 2020 ausgestorben sein. Abgeholzt wird einerseits, um das wertvolle Tropenholz aus den Wäldern zu holen, das auf dem Weltmarkt hoch gehandelt wird, andererseits aber auch um Plantagen zu schaffen, auf denen dann zum Beispiel Palm-Öl angebaut und produziert wird. Und das wird auch in Deutschland verkauft. Der WWF will heute darauf aufmerksam machen, dass wir hier durchaus mit verantwortlich sind am Artensterben anderswo, dass wir aber auch etwas tun können. Vor dem Berliner Reichstag haben die Aktivisten symbolisch einen Wald von Kettensägen errichtet. Stefan Ziegler, der Artenschutz-Experte des WWF erklärt, wie es um den Orang-Utan steht:
"Wir haben zwar auf Borneo noch 55.000 dieser faszinierenden Tiere, allerdings waren es vor 15 Jahren 80.000, man sieht, dass die Bestandszahlen dramatisch zurückgehen, und wenn es so weiter geht, dann sind unsere Kalkulationen, dass es in 20 Jahren den Orang-Utan auf Borneo nicht mehr geben wird."
Der Orang-Utan ist bei weitem nicht die einzige Tierart, die auf Borneo bedroht ist durch die Rodungen. Man hat ihn nur für diese Kampagne ausgewählt, weil sich mit so einem Menschenaffen besonders öffentlichkeitswirksam Sympathien gewinnen lassen: Für bedrohte Käfer oder Frösche gäbe es vermutlich weniger Solidarität. Borneo ist eine für Biologen besondere Insel: Fast ein Viertel der Säugetierarten, die hier vorkommen, gibt es nirgends sonst, wenn sie hier aussterben, dann ist das endgültig. Was also soll man tun? Zum Beispiel genauer hinschauen, beim Kauf von zum Beispiel Palmöl oder Tropenholz:
"Deutschland ist in der EU der zweitwichtigste Staat, was die Importe von Palmöl angeht. Das heißt, Palmöl aus Borneo findet man auch in Deutschland, Tropenholz auch, und da ist der Skandal eigentlich, dass das meiste Tropenholz, das wir aus Indonesien bekommen, illegal geschlagen ist und auf illegalen Wegen nach Deutschland gelangt."
Der WWF macht seine Aktion heute nicht ohne Grund vor dem Reichstag. Die Abgeordneten des Bundestages sollen handeln, und ein Gesetz verabschieden, das längst in der Schublade liegt:
"Unsere Forderung an die Bundesregierung ist, dass man endlich das Urwaldschutzgesetz verabschiedet, denn dadurch kann gewährleistet werden, dass illegaler Holzimport nach Deutschland unter Strafe gestellt wird."
Der WWF will diese illegalen Rodungen und Holzimporte stoppen. Dass ein Land wie Malaysia oder Indonesien in begrenztem, verantwortlichem Maße seine Ressourcen nutzt, um sich zu entwickeln, das will man gar nicht verhindern. Aber die Ausbeutung des Regenwaldes soll in geregelten Bahnen verlaufen. Ein Gesetz kann hier deshalb helfen, weil anders gar nicht kontrolliert werden kann, welcher Import unerlaubt war:
"Wenn der Verbraucher seine Gartenmöbel aus Ramin kauft, kann er gar nicht nachvollziehen, ob das Holz aus illegalen Quellen stammt. Und da ist das einzige, das geht, was das Urwaldschutzgesetz fordert, es muss einfach im Laufe der Handelskette nachgewiesen werden, dass das aus legalen Quellen stammt."
Aber natürlich beschränkt man sich nicht aufs Demonstrieren, es gibt auch konkrete Projekte vor Ort. Auf Borneo planen die drei Regierungen von Malaysia, Indonesien und Brunei, die sich eben diese Insel teilen, ein Regenwald-Schutzgebiet von beeindruckenden Ausmaßen: 220.000 Quadratkilometer, das entspricht in etwa der Fläche der Alten Bundesländer. Der WWF berichtet mit Stolz, dass man diese Vorhaben unterstützt – trotzdem gilt: Viel kann getan werden für bedrohte Tierarten, wenn von hier aus die Importe von wild geschlagenem Tropenholz kontrolliert werden, und dabei könnte eben das Urwaldschutz-Gesetz helfen.
"Wir haben zwar auf Borneo noch 55.000 dieser faszinierenden Tiere, allerdings waren es vor 15 Jahren 80.000, man sieht, dass die Bestandszahlen dramatisch zurückgehen, und wenn es so weiter geht, dann sind unsere Kalkulationen, dass es in 20 Jahren den Orang-Utan auf Borneo nicht mehr geben wird."
Der Orang-Utan ist bei weitem nicht die einzige Tierart, die auf Borneo bedroht ist durch die Rodungen. Man hat ihn nur für diese Kampagne ausgewählt, weil sich mit so einem Menschenaffen besonders öffentlichkeitswirksam Sympathien gewinnen lassen: Für bedrohte Käfer oder Frösche gäbe es vermutlich weniger Solidarität. Borneo ist eine für Biologen besondere Insel: Fast ein Viertel der Säugetierarten, die hier vorkommen, gibt es nirgends sonst, wenn sie hier aussterben, dann ist das endgültig. Was also soll man tun? Zum Beispiel genauer hinschauen, beim Kauf von zum Beispiel Palmöl oder Tropenholz:
"Deutschland ist in der EU der zweitwichtigste Staat, was die Importe von Palmöl angeht. Das heißt, Palmöl aus Borneo findet man auch in Deutschland, Tropenholz auch, und da ist der Skandal eigentlich, dass das meiste Tropenholz, das wir aus Indonesien bekommen, illegal geschlagen ist und auf illegalen Wegen nach Deutschland gelangt."
Der WWF macht seine Aktion heute nicht ohne Grund vor dem Reichstag. Die Abgeordneten des Bundestages sollen handeln, und ein Gesetz verabschieden, das längst in der Schublade liegt:
"Unsere Forderung an die Bundesregierung ist, dass man endlich das Urwaldschutzgesetz verabschiedet, denn dadurch kann gewährleistet werden, dass illegaler Holzimport nach Deutschland unter Strafe gestellt wird."
Der WWF will diese illegalen Rodungen und Holzimporte stoppen. Dass ein Land wie Malaysia oder Indonesien in begrenztem, verantwortlichem Maße seine Ressourcen nutzt, um sich zu entwickeln, das will man gar nicht verhindern. Aber die Ausbeutung des Regenwaldes soll in geregelten Bahnen verlaufen. Ein Gesetz kann hier deshalb helfen, weil anders gar nicht kontrolliert werden kann, welcher Import unerlaubt war:
"Wenn der Verbraucher seine Gartenmöbel aus Ramin kauft, kann er gar nicht nachvollziehen, ob das Holz aus illegalen Quellen stammt. Und da ist das einzige, das geht, was das Urwaldschutzgesetz fordert, es muss einfach im Laufe der Handelskette nachgewiesen werden, dass das aus legalen Quellen stammt."
Aber natürlich beschränkt man sich nicht aufs Demonstrieren, es gibt auch konkrete Projekte vor Ort. Auf Borneo planen die drei Regierungen von Malaysia, Indonesien und Brunei, die sich eben diese Insel teilen, ein Regenwald-Schutzgebiet von beeindruckenden Ausmaßen: 220.000 Quadratkilometer, das entspricht in etwa der Fläche der Alten Bundesländer. Der WWF berichtet mit Stolz, dass man diese Vorhaben unterstützt – trotzdem gilt: Viel kann getan werden für bedrohte Tierarten, wenn von hier aus die Importe von wild geschlagenem Tropenholz kontrolliert werden, und dabei könnte eben das Urwaldschutz-Gesetz helfen.