Der Unterricht an der School of Science am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ist anspruchsvoll. In der Theorie müssen die 18 Frauen und Männer Chemie, Biologie und Mathe pauken, in Praktika lernen sie, Lösungen anzusetzen, Nukleinsäuren zu isolieren oder Zellkultur-Techniken anzuwenden. Vorher hatten sie Elektrotechnik, Philosophie oder auch Ägyptologie studiert, neun Semester im Durchschnitt. Im Laufe der Jahre hatten viele die Beziehung zum Studium verloren, die Berufsaussichten waren schlecht oder die Studiengebühren schreckten sie ab. Die 25jährige Nicole Hillmann hatte Germanistik und Spanisch studiert.
Ich habe mich schon während des Studiums nach Alternativen geschaut, gerade während des letzten Semesters, weil ich mir da schon überlegt hatte abzubrechen. Ich habe mich beim Hochschulteam beraten lassen und schließlich auf der Internet studienabbrecher.com diese Möglichkeit zur Ausbildung gefunden.
Nach einem zweistündigen Vorstellungsgespräch hat sie schließlich einen der Plätze bekommen. Seit Februar macht sie jetzt die Ausbildung zur staatlich geprüften biologisch technischen Assistentin. Die Tage sind komplett mit der Schule belegt, ganz anders als im Studium, hat sie gemerkt:
Wir sind jeden Tag von morgens 9 Uhr bis nachmittags 16 Uhr hier eingebunden und müssen danach noch die Nachbereitung bewältigen und die Klausuren. Eigentlich ist es fast so wie im Studium, nur zeitlich viel intensiver. Wenn man nebenbei noch jobben will, dann kommt das zeitlich nicht mehr gut hin.
Weil neben der Schule keine Zeit zum Jobben bleibt, sind einige auf eine staatliche Unterstützung angewiesen. Der 25jährige Christopher Schön, der vorher Elektrotechnik studiert hatte, hat für sich eine Möglichkeit gefunden, die Ausbildung zu bezahlen.
Das wird bei mir zum größten Teil durch das Bundesverwaltungsamt in Köln finanziert, das gleiche Haus, das auch das Bafög vergibt. Sie vergeben auch so genannte Bildungskredite von 300 Euro im Monat oder maximal 7200 Euro, die man sich über zwei Jahre auszahlen lassen kann.
Jan Wagener hatte 18 Semester Philosophie studiert, bevor er sich für die Ausbildung zum gentechnischen Facharbeiter entschieden hat.
Mir ist riesiger Stein vom Herzen gefallen, als ich hier angenommen wurde, weil ich dachte: Jetzt stehe ich als Studienabbrecher dar und mit 31 als Ungelernter einen Job zu bekommen, ist nahezu unmöglich. Jetzt, in der zweiten Hälft der Ausbildung lernt man auch direkt im Institut, von daher denke ich, dass die Chancen auf jeden Fall um 1000 Prozent sind höher als die eines Abbrechers.
Die Idee zu der Ausbildung hatte Stefan Marotzki vom Institut für experimentelle und klinische Toxikologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Der wissenschaftliche Assistent hatte sich vorher auch um die Ausbildung von Biologie-Laboranten an der Gewerbeschule gekümmert.
Wir hatten damals für zwei Ausbildungsplätze 80 Bewerbungen, und das hat mich beschäftigt. Daraufhin haben wir gesagt: Warum machen nicht am UKE eine vollschulische Ausbildung, die zwei Jahre dauert. Ich konzentriere mich jetzt wirklich auf Studienabbrecher und mache es direkt am UKE.
Marotzki weiß, dass biologisch technische Assistenten dringend gesucht werden, etwa von Pharmakonzernen, Tropeninstituten oder in der Humanmedizin. Wissenspraktiker seien gefragt.
Wenn ich eine Firma gründe, werde ich nicht zwölf Akademiker hinstellen, die Lösungen pipettieren. Ich brauche vielmehr Leute, die auch die praktischen Sachen machen. Nicht jeder kann Häuptling sein, es muss auch ein paar Indianer geben. Es gibt immer mehr Indianer als Häuptlinge, und wir bilden die Indianer aus.
Gefördert wird das Modell mit einer Million Euro vom Europäischen Sozialfonds. Schon jetzt laufen die Auswahlgespräche für den nächsten Kurs, erzählt Marotzki:
Wir haben bereits erste Plätze vergeben, haben aber noch 30 Plätze frei. Der nächste Kurs beginnt im Februar.
Ich habe mich schon während des Studiums nach Alternativen geschaut, gerade während des letzten Semesters, weil ich mir da schon überlegt hatte abzubrechen. Ich habe mich beim Hochschulteam beraten lassen und schließlich auf der Internet studienabbrecher.com diese Möglichkeit zur Ausbildung gefunden.
Nach einem zweistündigen Vorstellungsgespräch hat sie schließlich einen der Plätze bekommen. Seit Februar macht sie jetzt die Ausbildung zur staatlich geprüften biologisch technischen Assistentin. Die Tage sind komplett mit der Schule belegt, ganz anders als im Studium, hat sie gemerkt:
Wir sind jeden Tag von morgens 9 Uhr bis nachmittags 16 Uhr hier eingebunden und müssen danach noch die Nachbereitung bewältigen und die Klausuren. Eigentlich ist es fast so wie im Studium, nur zeitlich viel intensiver. Wenn man nebenbei noch jobben will, dann kommt das zeitlich nicht mehr gut hin.
Weil neben der Schule keine Zeit zum Jobben bleibt, sind einige auf eine staatliche Unterstützung angewiesen. Der 25jährige Christopher Schön, der vorher Elektrotechnik studiert hatte, hat für sich eine Möglichkeit gefunden, die Ausbildung zu bezahlen.
Das wird bei mir zum größten Teil durch das Bundesverwaltungsamt in Köln finanziert, das gleiche Haus, das auch das Bafög vergibt. Sie vergeben auch so genannte Bildungskredite von 300 Euro im Monat oder maximal 7200 Euro, die man sich über zwei Jahre auszahlen lassen kann.
Jan Wagener hatte 18 Semester Philosophie studiert, bevor er sich für die Ausbildung zum gentechnischen Facharbeiter entschieden hat.
Mir ist riesiger Stein vom Herzen gefallen, als ich hier angenommen wurde, weil ich dachte: Jetzt stehe ich als Studienabbrecher dar und mit 31 als Ungelernter einen Job zu bekommen, ist nahezu unmöglich. Jetzt, in der zweiten Hälft der Ausbildung lernt man auch direkt im Institut, von daher denke ich, dass die Chancen auf jeden Fall um 1000 Prozent sind höher als die eines Abbrechers.
Die Idee zu der Ausbildung hatte Stefan Marotzki vom Institut für experimentelle und klinische Toxikologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Der wissenschaftliche Assistent hatte sich vorher auch um die Ausbildung von Biologie-Laboranten an der Gewerbeschule gekümmert.
Wir hatten damals für zwei Ausbildungsplätze 80 Bewerbungen, und das hat mich beschäftigt. Daraufhin haben wir gesagt: Warum machen nicht am UKE eine vollschulische Ausbildung, die zwei Jahre dauert. Ich konzentriere mich jetzt wirklich auf Studienabbrecher und mache es direkt am UKE.
Marotzki weiß, dass biologisch technische Assistenten dringend gesucht werden, etwa von Pharmakonzernen, Tropeninstituten oder in der Humanmedizin. Wissenspraktiker seien gefragt.
Wenn ich eine Firma gründe, werde ich nicht zwölf Akademiker hinstellen, die Lösungen pipettieren. Ich brauche vielmehr Leute, die auch die praktischen Sachen machen. Nicht jeder kann Häuptling sein, es muss auch ein paar Indianer geben. Es gibt immer mehr Indianer als Häuptlinge, und wir bilden die Indianer aus.
Gefördert wird das Modell mit einer Million Euro vom Europäischen Sozialfonds. Schon jetzt laufen die Auswahlgespräche für den nächsten Kurs, erzählt Marotzki:
Wir haben bereits erste Plätze vergeben, haben aber noch 30 Plätze frei. Der nächste Kurs beginnt im Februar.