Archiv


Revolution der Hochschullandschaft?

Zwei Jahre lang nahmen 16 Experten die Hochschullandschaft in NRW unter die Lupe. Sie sollten erkundeten, wie die das Studienangebot angesichts knapper Finanzmittel besser strukturiert werden könnte. Immerhin 54 Hochschulen mit knapp 500.000 Studierenden mussten dafür eingehend auf ihre Stärken und Schwächen hin untersucht werden. Das Ergebnis wurde heute in Düsseldorf der Landesregierung übergeben. So radikal wie es von verschiedenen Seiten befürchtet worden war, sind die vorgeschlagenen Einschnitte nun doch nicht ausgefallen. Es geht in dem 650 Seiten starken Bericht nicht darum, die Schließung ganzer Fakultäten oder Standorte anzuraten. Lediglich hier und dort sollen einzelne Studiengänge zusammen gelegt werden, etwa bei den Fächern Chemie und Theologie. Eine Fusion von Hochschulen wird es allenfalls im Fall von Duisburg und Essen geben - hier aber deshalb, weil die Hochschulen selber dies wollen.

    Wirklich ans Eingemachte geht es nur im Bereich der Lehrerausbildung. Hier empfiehlt der Rat zunächst eine völlig neue Studienstruktur. Auch die Lehramtsstudiengänge sollen gestuft aufgebaut werden, die derzeit boomenden Bachelor und Masterstudiengänge wird es dann auch hier geben. Noch wichtiger: Die Lehramtsausbildung soll an einigen Standorten konzentriert werden, sprich an einigen Standorten ausgebaut, und an anderen dafür eingestellt werden. Verzichtbare Standorte sind nach Ansicht der Experten Bochum, Bonn und Düsseldorf. Gabriele Behler, Wissenschaftsministerin von NRW, betonte aber, dass es lange Übergangsfristen geben werde - wer sein Studium begonnen habe könne dies auch in zumutbarer Zeit an der gleichen Uni zu Ende führen. Die ersten Umsetzungen der aufgelisteten Ratschläge kann es aber nichtsdestotrotz bereits zum kommenden Wintersemester geben.