Das Wasser kocht. Durch ein Röhrchen und ein Sieb mit Löchern, die weniger als einen Millimeter klein sind, fließt es in einen Zwischenraum. Darin ist das feine und stark duftende Kaffeepulver enthalten. Durch ein weiteres Sieb gelangt das 90 Grad heiße Wasser in den oberen Bereich der Cafettiera, der typisch italienischen Kaffeemaschine. Fertig ist der Espresso, der kleine Starke aus frisch gerösteten Bohnen. Die Cafettiera faucht - jetzt kann sie vom Ofen genommen werden. Leider schmeckt der Espresso nicht selten bitter. Ein bitterer Nachgeschmack, der so genannte "Nachfluss", der vielen Kaffeeliebhabern gar nicht gefällt, weiß Maschinenbauingenieur Fabio Fattorini:
"Seit Beginn meiner Arbeit bei Bialetti interessierte ich mich dafür, wie man diesen Nachgeschmack vermeiden kann. Es handelt sich um eine leicht dickflüssige Masse aus Wasser und Kaffeepulver, die am Ende des Kochvorgangs in jenen Teil der Kaffeemaschine läuft, aus der fertige Kaffee in eine Tasse gegossen wird. Als man mich damit beauftragte, eine Lösung für diesen Nachfluss zu finden, sah ich endlich meine Chance gekommen."
Immer dann, wenn eine italienische Kaffeemaschine zum Einsatz kommt, fließt am Ende des Kochvorgangs auch der bittere Nachfluss in den fertigen Kaffee. Um den unangenehmen bitteren Nachgeschmack zu verhindern, taten sich Italiens bekanntester Kaffeeröster Illy und das Unternehmen Bialetti zusammen, das seit Jahrzehnten traditionellen Kaffeemaschine all'italiana produziert. Zwei Jahre lang und mit zwei Millionen Euro Kosten wurde in den Forschungslabors beider Firmen an der neuen Caffettiera experimentiert. In den Labors des Kaffeerösters im nordostitalienischen Triest testeten die Forscher die chemischen Reaktionen von Kaffeebohnen. In Reagenzgläsern und mit Hilfe von elektronischen Geschmackssensoren, so genannten Computernasen, erforschten sie das Verhalten der Bohnen, wenn diese mit heißem Wasserdampf und heißem Wasser in Kontakt kommen. Sobald der heiße Wasserdampf mit dem Kaffeepulver in Berührung kommt, werden die unangenehm schmeckenden Bitterstoffe freigesetzt. Die Ingenieure von Bialetti konzentrierten sich ihrerseits auf den Wasserdampf. Mit Hilfe gläserner und hitzeresistenter Testgeräte beobachteten sie sein Verhalten innerhalb einer Kaffeemaschine. Dabei wurde deutlich, dass sich immer am Ende des Kochvorgangs ein besonders intensiver Wasserdampf mit einer Temperatur von rund 110 Grad bildet. Das Ziel der Kaffeemaschineningenieure war es also, diesen Dampf vom Kaffeepulver fernzuhalten, um die Freisetzung der Bitterstoffe zu verhindern. Fabio Fattorini:
"Seltsam, dass in Italien bisher noch nie jemand auf die Idee gekommen ist, dieses Problem zu lösen. Unser Ziel war es also, den heißen Dampf am Ende des Kochvorgangs nicht mit dem Kaffeepulver in Berührung zu bringen. Er musste also aus der Maschine geleitet werden. Und zwar hundertprozentig sicher, damit auch wirklich garantiert ist, dass die Bitterstoffe nicht freigesetzt werden. Dafür erfanden wir ein kleines rotes Herz, das ein großes Problem für Kaffeetrinker löst."
Eine verblüffend simple Erfindung: im oberen Teil der neuen Kaffeemaschine befindet sich, wie in jeder anderen Cafettiera, ein zirka fünf Zentimeter hohes Röhrchen. Es befördert den fertigen Kaffee. In den oberen Teil dieses Röhrchens haben die Ingenieure ein kleines rotes Metallherz aus einer geschmacksneutralen Leichtmetalllegierung gesetzt. Das "Cuor di Moka", Mokkaherz genannte Metallherz ist leichter als das heiße Wasser, aber schwerer als die heiße Luft. Es funktioniert wie ein Ventil: vom herausströmenden Kaffee wird es in den oberen Teil des Röhrchens gedrückt. Sobald aber der Kaffeefluss nachlässt und bevor die heiße Luft in den oberen Teil der Cafettiera strömt, sinkt das rote Metallherz nach unter ab und verschließt das Röhrchen. Die heiße Luft, die sich daraufhin im unteren Teil der in den nächsten Wochen in den Handel kommenden Kaffeemaschine ansammelt, wird durch ein Löchlein in der Außenwand abgeblasen. Die Folge: Kaffeegenuss garantiert ohne bitteren Geschmack.
"Seit Beginn meiner Arbeit bei Bialetti interessierte ich mich dafür, wie man diesen Nachgeschmack vermeiden kann. Es handelt sich um eine leicht dickflüssige Masse aus Wasser und Kaffeepulver, die am Ende des Kochvorgangs in jenen Teil der Kaffeemaschine läuft, aus der fertige Kaffee in eine Tasse gegossen wird. Als man mich damit beauftragte, eine Lösung für diesen Nachfluss zu finden, sah ich endlich meine Chance gekommen."
Immer dann, wenn eine italienische Kaffeemaschine zum Einsatz kommt, fließt am Ende des Kochvorgangs auch der bittere Nachfluss in den fertigen Kaffee. Um den unangenehmen bitteren Nachgeschmack zu verhindern, taten sich Italiens bekanntester Kaffeeröster Illy und das Unternehmen Bialetti zusammen, das seit Jahrzehnten traditionellen Kaffeemaschine all'italiana produziert. Zwei Jahre lang und mit zwei Millionen Euro Kosten wurde in den Forschungslabors beider Firmen an der neuen Caffettiera experimentiert. In den Labors des Kaffeerösters im nordostitalienischen Triest testeten die Forscher die chemischen Reaktionen von Kaffeebohnen. In Reagenzgläsern und mit Hilfe von elektronischen Geschmackssensoren, so genannten Computernasen, erforschten sie das Verhalten der Bohnen, wenn diese mit heißem Wasserdampf und heißem Wasser in Kontakt kommen. Sobald der heiße Wasserdampf mit dem Kaffeepulver in Berührung kommt, werden die unangenehm schmeckenden Bitterstoffe freigesetzt. Die Ingenieure von Bialetti konzentrierten sich ihrerseits auf den Wasserdampf. Mit Hilfe gläserner und hitzeresistenter Testgeräte beobachteten sie sein Verhalten innerhalb einer Kaffeemaschine. Dabei wurde deutlich, dass sich immer am Ende des Kochvorgangs ein besonders intensiver Wasserdampf mit einer Temperatur von rund 110 Grad bildet. Das Ziel der Kaffeemaschineningenieure war es also, diesen Dampf vom Kaffeepulver fernzuhalten, um die Freisetzung der Bitterstoffe zu verhindern. Fabio Fattorini:
"Seltsam, dass in Italien bisher noch nie jemand auf die Idee gekommen ist, dieses Problem zu lösen. Unser Ziel war es also, den heißen Dampf am Ende des Kochvorgangs nicht mit dem Kaffeepulver in Berührung zu bringen. Er musste also aus der Maschine geleitet werden. Und zwar hundertprozentig sicher, damit auch wirklich garantiert ist, dass die Bitterstoffe nicht freigesetzt werden. Dafür erfanden wir ein kleines rotes Herz, das ein großes Problem für Kaffeetrinker löst."
Eine verblüffend simple Erfindung: im oberen Teil der neuen Kaffeemaschine befindet sich, wie in jeder anderen Cafettiera, ein zirka fünf Zentimeter hohes Röhrchen. Es befördert den fertigen Kaffee. In den oberen Teil dieses Röhrchens haben die Ingenieure ein kleines rotes Metallherz aus einer geschmacksneutralen Leichtmetalllegierung gesetzt. Das "Cuor di Moka", Mokkaherz genannte Metallherz ist leichter als das heiße Wasser, aber schwerer als die heiße Luft. Es funktioniert wie ein Ventil: vom herausströmenden Kaffee wird es in den oberen Teil des Röhrchens gedrückt. Sobald aber der Kaffeefluss nachlässt und bevor die heiße Luft in den oberen Teil der Cafettiera strömt, sinkt das rote Metallherz nach unter ab und verschließt das Röhrchen. Die heiße Luft, die sich daraufhin im unteren Teil der in den nächsten Wochen in den Handel kommenden Kaffeemaschine ansammelt, wird durch ein Löchlein in der Außenwand abgeblasen. Die Folge: Kaffeegenuss garantiert ohne bitteren Geschmack.