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Rheinland-Pfalz als Hightech-Standort

Dem Klischee nach ist Rheinland-Pfalz das Land der Reben und der Rüben. Ein solches Image passt weder der Industrie noch der Politik - Grund genug, einen Biotech-Tag an der Fachhochschule Bingen ins Leben zu rufen. Am heutigen Montag fand er zum ersten Mal statt. Ein Höhepunkt: Der Start der Rheinland-Pfalz-Tour des Science-Live-Mobils. Neben einer Ausstellung zu Biotechnologie und Gentechnik enthält das Gefährt ein komplett ausgestattetes Genlabor.

    Die Gebäude der FH Bingen ragen etwas kantig aus den sanft gewellten Weinbergen. Die Landschaft entspricht dem romantischen Bild, die Hochschule nicht. Angehende Biotechnologen experimentieren in den Labors mit modernsten Geräten. Interessenten für die hier geleistete Forschung muss man nicht lange suchen, erklärt Winfried Steinmüller, Professor für Biotechnologie in Bingen: "Wir haben im Umkreis eine Reihe von pharmazeutischen Firmen, die nächste ist Boehringer in Ingelheim." Natürlich kommt auch die Tradition des Landes Rheinland-Pfalz an der FH vor, etwa bei Projekten zur Verbesserung von Pflanzen, die allerdings nicht im Fach Biotechnologie sondern im Studiengang Landbau betrieben werden. Unter dem Dach der FH Bingen werden seit anderthalb Jahren zwei Hightech-Bereiche verzahnt: die Biotechnologie und die Informatik. "Bioinformatik als reiner Studiengang - da sind wir in Bingen mit die ersten gewesen, die diesen Studiengang initiiert haben.", erläutert Wilke Hack, Assistent in der Bioinformatik. Erst in zwei bis drei Jahren wird man genau wissen, wie gefragt die Absolventen des neuen Fachs sind. Doch die Aussichten stehen gut. Denn Fachleute, die eine biologische Untersuchung verstehen und zudem wissen, wie die Auswertung der Daten programmiert werden muss, sind in der Pharmaindustrie und der medizinischen Forschung gefragt.

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