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Rheinmetall Hauptversammlung
Umsatzplus dank Rüstungsgeschäft

Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger zeigte sich "überaus zufrieden", angesichts der Bilanz des Unternehmens. Der Düsseldorfer Rüstungskonzerns und Autozulieferer verzeichnete im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von knapp 5,2 Milliarden Euro. Ein Grund für das deutliche Umsatzplus von rund zehn Prozent waren die prall gefüllten Bücher im Rüstungsgeschäft.

Von Dieter Nürnberger | 10.05.2016
    Ein aus Pappe gebastelter Panzer steht am 26.10.2012 in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) vor der Rheinmetall-Zentrale.
    Nach zwei Verlustjahren kehrt Rheinmetall in der Rüstungs-und Waffensparte wieder in die Gewinnzone zurück (dpa / Daniel Naupold)
    Wie inzwischen in jedem Jahr gab es auch diesmal direkt vor der Hauptversammlung des Technologie- und Rüstungskonzerns Proteste. Ein paar Dutzend Friedensaktivisten waren gekommen, vor allem aus kirchlichen Kreisen, ebenso aber auch Vertreter der Opposition im Deutschen Bundestag. Sie prangerten lautstark weltweite Waffenexporte in Krisen- und Konfliktgebiete an. Christine Hoffmann ist Geschäftsführerin von Pax Christi, einer Organisation, die der katholischen Kirche nahesteht.
    "Munition nach Saudi-Arabien! Die von Saudi-Arabien geführte Koalition führt Krieg im Jemen. Und Rheinmetall - natürlich über Joint Ventures und Tochterfirmen - liefert eine Munitionsfabrik. Damit der Krieg nie ein Ende findet. Stoppt den Waffenhandel!"
    Während es vor dem Veranstaltungsort, einem Berliner Hotel, laut wurde, sorgte die Regie drinnen für einen reibungslosen Ablauf. Film- und Tonaufnahmen waren nicht gestattet. In seiner Rede ging Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger auf die Proteste draußen wie gewohnt nicht ein. Vielmehr präsentierte er eine Bilanz, die besser ausfällt, als von vielen erwartet. Mit einem Gesamtumsatz von knapp 5,2 Milliarden Euro konnte das Unternehmen seine Stellung gut behaupten - immerhin ein Umsatzplus von rund zehn Prozent im vergangenen Jahr. Papperger zeigte sich - so wörtlich - überaus zufrieden, es sei aber noch Luft nach oben.
    Das Geschäft in Asien boomt
    Der Umsatz teilt sich zu fast gleichen Teilen auf die Unternehmensbereiche Automotive und Defence, also zivile Güter und Rüstung, auf. Zum Bereich Automotive gehören vor allem Bauteile für den Pkw- und Lkw-Markt, aber auch für Schiffe und Förder-Plattformen - Motorblöcke, Kolben, Zylinder und Pumpen. Hier lag die Umsatzsteigerung deutlich über dem Marktdurchschnitt. Boomen tut vor allem das Geschäft in Asien.
    Deutlich aufgeholt hat das Segment Defence. Nach zwei Verlustjahren kehrt Rheinmetall mit einem Umsatzsprung um 16 Prozent in der Rüstungs-und Waffensparte wieder in die Gewinnzone zurück. Wachstumstreiber seien vor allem Joint Ventures - beispielsweise mit einem türkischen Unternehmen, hier geht es Lieferung und Produktion von Munition und Militärfahrzeugen.
    "Wir haben hier nicht nur einen Partner, sondern viele", so der Unternehmensmanager. Nicht nur die Bundeswehr und die NATO signalisieren wachsende Ausgaben, auch in China oder Russland werde ein enormer Modernisierungsschub das Geschäft ankurbeln.
    All dies führt zu einem positiven Ausblick auf das laufende Jahr. Papperger erwartet für 2016 eine leichte Umsatzsteigerung auf 5,5 Milliarden Euro. Wobei der Rüstungs- und Waffenbereich auch mittelfristig wohl stärker wachsen werde, als der der zivilen Ausstattungsgüter.
    Die versammelten Aktionäre hörten es gern. Zur Abstimmung steht heute auch ein Vorschlag der Konzernspitze, die Dividende pro Aktie auf 1,10 Euro zu erhöhen. Auch das ein deutliches Plus - im vergangenen Jahr gab es nur 30 Cent pro Anteil.