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Rho Coronae Borealis

Eine helle Krone steht gegen Mitternacht hoch am Himmel - das Sternbild Nördliche Krone, Corona Borealis. Sieben Sterne bilden einen auffälligen Halbkreis.

Von Damond Benningfield |
    Der hellste Stern dieser Krone ist Alphecca. Er besteht aus zwei Sternen. Einen davon - er ist heller und heißer als die Sonne - sieht man mit bloßem Auge. Der andere ist sonnenähnlich, nur jünger.

    Ein weiterer Stern in diesem Sternbild hat einen unsichtbaren Begleiter: einen Planeten. Der Stern heißt Rho Coronae Borealis. Er ist unserer Sonne zum Verwechseln ähnlich, mit nahezu gleicher Temperatur, Farbe und Masse. Allerdings ist er ungefähr doppelt so alt.

    Wahrscheinlich ist der Planet ein riesiger Gasball, dem Jupiter ähnlich. In knapp sechs Wochen umkreist er seinen Stern in großer Nähe - näher als Merkur zur Sonne.

    Ein solcher Riesenplanet wurde wahrscheinlich nicht in dieser unmittelbaren Nähe zum Elternstern geboren. Dort wäre es zu heiß um die enormen Gasmengen einsammeln zu können, die ihm zu seiner Größe verholfen haben. Wahrscheinlich wurde er weit entfernt von seinem Elternstern geboren, wo es kühler ist. Eine nahe Begegnung mit einem anderen Planeten könnte ihn auf die sternnahe Position katapultiert haben, wobei der andere Planet vielleicht aus dem System geschleudert wurde.

    Der Planet von Rho Coronae Borealis dürfte kaum ein Ort für die Entwicklung von Leben sein. Doch ist er ein Forschungsobjekt für Astronomen, das sie mehr über Geburt und Leben unseres eigenen Sonnensystems lehrt.