Archiv


Rhythmen einer anderen Welt

Wir alle gewöhnen uns an den Rhythmus des Tages - vom Aufstehen bis zum Schlafengehen. Würde man jedoch auf einem anderen Planeten leben, müsste sich dieser Tagesrhythmus sehr ändern.

Von Damond Benningfield |
    Es ist ein Rhythmus, den Wissenschaftler und Ingenieure bereits erleben, die über Wochen oder Monate via Phoenix-Raumsonde auf dem Mars zu tun haben. Da die Sonde energiemäßig von der Sonne gespeist wird, fällt die meiste Arbeit während der Tagesstunden an. Doch sind diese Stunden anders als auf der Erde. Michael Hecht, ein Forscher der Phoenix-Mission, erklärt:

    "Im Vergleich zu einem Erdentag ist der Marstag um fast 40 Minuten länger. Jedes Mal, wenn wir unseren Tag beginnen - unseren SOL, so nennen wir den Marstag - ist es 40 Minuten später. Einige mögen das. Ich bekomme 40 Minuten mehr Schlaf in jeder Nacht. Seit Beginn der Mission habe ich meinen Wecker nie gestellt. Schwierig wird es jedoch, wenn man andere Dinge des Lebens in den Tag einplanen muss, die nur am Erdentag möglich sind."

    Das Forschungsteam richtete sich nach der Marszeit, seit Phoenix im Mai gelandet ist, bis Mitte August. Sie arbeiteten in Räumen mit verdunkelten Fenstern, um den Erdentag auszublenden. Einige nahmen an einem Versuch teil, bei dem sie ihre Arbeitsbereiche in blaues Licht tauchten, um ihre biologische Uhr umzustellen. In dem Experiment hielt man auch fest, wie die Einzelnen sich der Marszeit anpassen. Die Ergebnisse könnten für Marsmissionen in der Zukunft behilflich sein - besonders für die, bei denen Menschen wirklich nach der Marszeit leben - auf dem Planeten selbst.