Äußere Zwänge, einer Gruppe zugehörig zu sein, Abgrenzung durch spezielle Fachbegriffe und vor allem Kompetenzgerangel sorgen in der Realität für Katastrophen. Professor Robert Helmreich untersucht an der University of Texas in Austin die Grenzen der Teamarbeit. Er berichtet von einem tragischen, aber realen Fall, bei dem die Teamarbeit nicht funktioniert hat: "Ein Anästhesist schlief während einer Operation ein. In der Untersuchung nach dem Tod des 8-jährigen Patienten - eines sonst gesunden Kindes, das nur am Ohr operiert werden sollte - stellte sich heraus, dass die Schwestern zwar sahen, dass der Arzt schlief, aber sie wollten ihn nicht wecken, weil er ihnen gegenüber sehr feindselig eingestellt war. Ein Beispiel für den Zusammenbruch eines Teams!"
An der Humboldt Universität Berlin untersucht ein was für ein Team??? Team um Professor Rainer Dietrich die Ursachen der Nicht-Kommunikation eines Teams. Offensichtlich spielt der Stressfaktor die Hauptrolle: Die Energie, die ein Teammitglied zur persönlichen Stressbewältigung benötigt, geht zunächst auf Kosten der Kommunikation, berichtet Dietrich: "Das Hauptergebnis, das wir eigentlich überhaupt nicht erwartet haben, ist: Beim Kommunizieren muss ja immer einer zuhören und der andere sprechen. Jetzt fragt man sich: Welche Funktion ist früher gestört? Das Zuhören-Können oder das Sprechen-Können? Da gibt es eine sehr klare Antwort: Sprechen kann man wohl noch bis zum 'emergency', zum Notfall." Interessant sei, dass hingegen die Aufnahme und das Verarbeiten von Informationen gestört werden, so Dietrich: "Das heißt dann in der Tat, dass die Kommunikation zwischen beiden irgendwo abreißt, denn Kommunizieren heißt ja: Anknüpfen an dem, was der Andere gerade gesagt hat, auf Fragen antworten, Kommentare zu dem, was gerade gesagt wurde, abgeben. Wenn man das nicht mehr mitkriegt oder unter steigender Gefahr weniger mitkriegt, dann gibt es eine Beeinträchtigung der Kommunikation."
Die letzten Worte von mit ihren Maschinen abstürzenden Piloten sind typisch für dieses Aneinander-Vorbei-Reden. In Black-Box-Aufzeichnungen werden nur noch kurze Befehle gerufen, die von den Kollegen in ihrer Panik gar nicht mehr registriert werden. Der Aufbruch von Hierarchien könnte einen großen Teil dieser Flugzeugunglücke verhindern - und dort, wo Hierarchien unumgänglich sind, müssten Menschen eingesetzt werden, die ihre hierarchische Rolle in jedem Team annehmen. Obwohl Fluggesellschaften ihre Crews nach diesem Muster zusammensetzen, gelingt das nicht immer: Zwei Drittel aller Abstürze beruhen auf vermeidbaren Kommunikationsschwierigkeiten.
[Quelle: Wolfgang Noelke]
An der Humboldt Universität Berlin untersucht ein was für ein Team??? Team um Professor Rainer Dietrich die Ursachen der Nicht-Kommunikation eines Teams. Offensichtlich spielt der Stressfaktor die Hauptrolle: Die Energie, die ein Teammitglied zur persönlichen Stressbewältigung benötigt, geht zunächst auf Kosten der Kommunikation, berichtet Dietrich: "Das Hauptergebnis, das wir eigentlich überhaupt nicht erwartet haben, ist: Beim Kommunizieren muss ja immer einer zuhören und der andere sprechen. Jetzt fragt man sich: Welche Funktion ist früher gestört? Das Zuhören-Können oder das Sprechen-Können? Da gibt es eine sehr klare Antwort: Sprechen kann man wohl noch bis zum 'emergency', zum Notfall." Interessant sei, dass hingegen die Aufnahme und das Verarbeiten von Informationen gestört werden, so Dietrich: "Das heißt dann in der Tat, dass die Kommunikation zwischen beiden irgendwo abreißt, denn Kommunizieren heißt ja: Anknüpfen an dem, was der Andere gerade gesagt hat, auf Fragen antworten, Kommentare zu dem, was gerade gesagt wurde, abgeben. Wenn man das nicht mehr mitkriegt oder unter steigender Gefahr weniger mitkriegt, dann gibt es eine Beeinträchtigung der Kommunikation."
Die letzten Worte von mit ihren Maschinen abstürzenden Piloten sind typisch für dieses Aneinander-Vorbei-Reden. In Black-Box-Aufzeichnungen werden nur noch kurze Befehle gerufen, die von den Kollegen in ihrer Panik gar nicht mehr registriert werden. Der Aufbruch von Hierarchien könnte einen großen Teil dieser Flugzeugunglücke verhindern - und dort, wo Hierarchien unumgänglich sind, müssten Menschen eingesetzt werden, die ihre hierarchische Rolle in jedem Team annehmen. Obwohl Fluggesellschaften ihre Crews nach diesem Muster zusammensetzen, gelingt das nicht immer: Zwei Drittel aller Abstürze beruhen auf vermeidbaren Kommunikationsschwierigkeiten.
[Quelle: Wolfgang Noelke]