EU-Programm Copernicus
Riesige Rauchschwaden am Polarkreis wegen Waldbränden in Sibirien und Nordamerika

Wegen schwerer Waldbrände in Sibirien und Nordamerika ziehen nach Angaben des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus dichte Rauchschwaden über den Polarkreis und den Osten Russlands hinweg. Treibhausgase und Feinstaub nahmen deutlich zu.

    Rauchwolken steigen aus einem Wald auf.
    Waldbrand in Sibirien (Archivfoto von 2020). (Uncredited/sub/AP/dpa)
    Feuer in Folge ungewöhnlich hoher Temperaturen und Trockenheit führten in der ersten Hälfte des laufenden Monats zu einer "bedeutenden Zunahme" von Treibhausgasen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Bezugnahme auf den Atmosphärenüberwachungsdienst von Copernicus.
    Satellitenaufnahmen zeigten eine Wolke aus Asche und Feinstaub, sie zog vom Osten Russlands aus rund 3.000 Kilometer über Teile der Mongolei, Chinas und Japans hinweg. Dadurch seien die Feinstaubwerte gebietsweise massiv gestiegen, sie lägen nun um ein Vielfaches über den internationalen Grenzwerten. Bis Mitte Juli wurde durch die Brände in Russland laut Copernicus bereits so viel Kohlendioxid ausgestoßen wie in den Monaten Juni und Juli in den vergangenen zwei Jahren zusammengenommen.

    Das Problem der "Zombie-Feuer"

    In den dichten und schwer zugänglichen Wäldern des Polarkreises gehören durch Blitzschlag ausgelöste Brände zum natürlichen Kreislauf. Sogenannte "Zombie-Feuer" können während der Wintermonate unter der Erdoberfläche schwelen und im Frühling oder Sommer dann voll ausbrechen. Die Klimakrise habe Zahl und Intensität der Waldbrände in der Region erhöht. Diese werde verstärkt, weil große Mengen von Treibhausgasen ausgestoßen und Wälder als Kohlenstoffdioxid-Speicher vernichtet würden.
    Diese Nachricht wurde am 16.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.