Archiv


Riesiger Eisball jenseits von Pluto

Die äußeren Regionen unseres Sonnensystems sind kalt und dunkel. Hier wohnen viele Eisbrocken, der Planet Pluto und sein großer Bruder Neptun. Es ist passend, dass man den riesigen Gasplaneten nach dem Gott des Meeres benannt hat. Wacht er doch über viele "Eisberge" im sogenannten Kuiper-Gürtel.

Sven Carlsson |
    Mit einem Durchmesser von etwa 2300 Kilometern dürfte der Planet Pluto das wohl größte Objekt im Kuiper-Gürtel sein. Als neues Mitglied dieser Familie fanden Forscher einen riesigen Eisball - genannt Quaoar. Seine Daten: Durchmesser von ca. 1300 Kilometern, Entfernung zur Erde etwa sechseinhalb Milliarden Kilometer. Damit kreist dieses große Objekt gut eine halbe Milliarde Kilometer jenseits der Plutobahn.

    In den fünfziger Jahren stellte man Theorien über Kuiper-Gürtel-Objekte auf. Das erste solcher Objekte entdeckte man 1992 - Pluto natürlich ausgenommen. Allein im vergangenen Jahrzehnt kamen mehr als 500 dazu. Quaoar ist der am weitesten entfernte, den man nicht nur als Lichtpunkt ausmachen konnte. Er hat nach Pluto den größten Durchmesser in diesem Bereich.

    Die International Astronomical Union muss den Namen "Quaoar" für das neu entdeckte Objekt noch anerkennen. Normalerweise tragen Objekte in diesem Teil des Sonnensystems Namen von Göttern. Die Entdecker Brown und Trujillo wählten den Namen Quaoar, um den Schöpfungsgott der Tongvalesen - der Ureinwohner im Gebiet um Los Angeles - zu ehren.

    Quaoar wird sicherlich eine Debatte anfachen, ob man Pluto als Planeten bezeichnen soll. Vielleicht werden noch größere Objekte im Kuiper-Gürtel gefunden.