Die bisherigen Studien hielten fest, dass das Risiko, aufgrund einer Hormonersatzbehandlung Brustkrebs zu entwickeln, nach einer Anwendungsdauer von fünf Jahren nach oben schnellt. Das Krebsrisiko steigt schon viel früher, meinen die Autoren der französischen Erhebung: schon bei einer Einnahme von weniger als zwei Jahren Dauer besteht ein erhöhtes Krebsrisiko. Mehr als 54.400 Französinnen in der Menopause waren an der Studie beteiligt, zwei Drittel unter ihnen nehmen oder nahmen Hormone gegen die Wechseljahrbeschwerden ein. 948 unter ihnen erkrankten im Untersuchungszeitraum an Brustkrebs. Francoise Clavel-Chapelon, Leiterin der so genannten E3N-Studie, hält fest:
Zwar haben wir in Frankreich eine größere Vielfalt als in Amerika oder in Großbritannien an Präparaten, die aus Synthese-Progesteron oder Testosteron stammen. Dennoch kommen wir betreffs der Kombination von Östrogenen und Progesteronen allgemein betrachtet zu demselben Ergebnis wie andere Forscher vor uns: Diese Kombination erhöht das Risiko, Brustkrebs zu entwickeln, um 40 Prozent.
Die französischen Forscher nahmen Präparat für Präparat die unterschiedlichen Medikamentenkombinationen, die Art und die Dauer der Anwendung unter die Lupe. Und kamen im Detail zu einem erstaunlichen Ergebnis:
Bei einer Gruppe von Frauen konnten wir keinen Anstieg des Brustkrebs-Risikos feststellen: diese Frauen nehmen eine Kombination ein von Östrogenen mit einem speziellen Progesteron. Dieses gleicht in seiner chemischen Struktur dem natürlichen Progesteron, das vom Eierstock produziert wird. Wir nennen es mikronisiertes Progesteron.
Allerdings können wir dieses Ergebnis bislang nur für eine Anwendungsdauer von unter vier Jahren statistisch signifikant festhalten. Was bedeutet, dass es wohl nicht nur ein Zufall ist, dass bei diesen Frauen das Brustkrebsrisiko nicht anstieg. Was jedoch passiert, wenn Frauen länger als vier Jahre die Kombination Östrogen mit mikronisiertem Progesteron einnehmen, darüber können wir noch nichts sagen.
Laut Francoise Clavel-Chapelon ist die Verbindung von Östrogenen mit mikronisiertem Progesteron angeblich eine französische Spezialität, die in anderen Ländern kaum verbreitet sei. Doch auch in Deutschland wird diese Hormonkombination angewandt. Und trotz der auf den ersten Blick guten Nachricht schränkt die Leiterin der französischen Studie selbst ein:
Wir weiten derzeit unsere Arbeit aus auf andere Aspekte als nur das Brustkrebsrisiko. Wir untersuchen die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, von Diabetes und anderen Krankheiten. Es ist notwändig, eine globale Bilanz zu ziehen, was die Vorteile und die Nachteile anbelangt von Hormonersatz-Behandlungen mit all deren unterschiedlichen Präparaten und dem Risiko, deswegen verstärkt Krankheiten zu entwickeln.
Mit großem Interesse verfolgte auch Anne Castot die Präsentation der INSERM-Studie. Castot ist bei der staatlichen Institution für Medikamentensicherheit verantwortlich für den Bereich Überwachung. Nach den erschreckenden Meldungen der vergangenen zwei Jahre aus den Vereinigten Staaten und Großbritannien hat die Behörde ähnliche Empfehlungen herausgegeben wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Anne Castot:
Die Frauen sollen nur Hormonersatzpräparate einnehmen, wenn die Wechseljahrsbeschwerden wirklich unerträglich sind. Die verabreichte Dosis soll so niedrig und für eine so kurze Anwendungsdauer wie irgend möglich verschrieben werden.
Was nun die neue Studie anbelangt und das Resultat, dass bei einer Kombination von Östrogenen mit mikronisiertem Progesteron das Brustkrebs-Risiko erstmal nicht ansteigt: da müssen wir wohl noch etwas abwarten, um zu sehen, ob wir deswegen neue Empfehlungen herausgeben können. Auf jeden Fall werden wir jedoch unsere europäischen Kollegen und vor allem die in Deutschland über die Studie informieren.
Zwar haben wir in Frankreich eine größere Vielfalt als in Amerika oder in Großbritannien an Präparaten, die aus Synthese-Progesteron oder Testosteron stammen. Dennoch kommen wir betreffs der Kombination von Östrogenen und Progesteronen allgemein betrachtet zu demselben Ergebnis wie andere Forscher vor uns: Diese Kombination erhöht das Risiko, Brustkrebs zu entwickeln, um 40 Prozent.
Die französischen Forscher nahmen Präparat für Präparat die unterschiedlichen Medikamentenkombinationen, die Art und die Dauer der Anwendung unter die Lupe. Und kamen im Detail zu einem erstaunlichen Ergebnis:
Bei einer Gruppe von Frauen konnten wir keinen Anstieg des Brustkrebs-Risikos feststellen: diese Frauen nehmen eine Kombination ein von Östrogenen mit einem speziellen Progesteron. Dieses gleicht in seiner chemischen Struktur dem natürlichen Progesteron, das vom Eierstock produziert wird. Wir nennen es mikronisiertes Progesteron.
Allerdings können wir dieses Ergebnis bislang nur für eine Anwendungsdauer von unter vier Jahren statistisch signifikant festhalten. Was bedeutet, dass es wohl nicht nur ein Zufall ist, dass bei diesen Frauen das Brustkrebsrisiko nicht anstieg. Was jedoch passiert, wenn Frauen länger als vier Jahre die Kombination Östrogen mit mikronisiertem Progesteron einnehmen, darüber können wir noch nichts sagen.
Laut Francoise Clavel-Chapelon ist die Verbindung von Östrogenen mit mikronisiertem Progesteron angeblich eine französische Spezialität, die in anderen Ländern kaum verbreitet sei. Doch auch in Deutschland wird diese Hormonkombination angewandt. Und trotz der auf den ersten Blick guten Nachricht schränkt die Leiterin der französischen Studie selbst ein:
Wir weiten derzeit unsere Arbeit aus auf andere Aspekte als nur das Brustkrebsrisiko. Wir untersuchen die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, von Diabetes und anderen Krankheiten. Es ist notwändig, eine globale Bilanz zu ziehen, was die Vorteile und die Nachteile anbelangt von Hormonersatz-Behandlungen mit all deren unterschiedlichen Präparaten und dem Risiko, deswegen verstärkt Krankheiten zu entwickeln.
Mit großem Interesse verfolgte auch Anne Castot die Präsentation der INSERM-Studie. Castot ist bei der staatlichen Institution für Medikamentensicherheit verantwortlich für den Bereich Überwachung. Nach den erschreckenden Meldungen der vergangenen zwei Jahre aus den Vereinigten Staaten und Großbritannien hat die Behörde ähnliche Empfehlungen herausgegeben wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Anne Castot:
Die Frauen sollen nur Hormonersatzpräparate einnehmen, wenn die Wechseljahrsbeschwerden wirklich unerträglich sind. Die verabreichte Dosis soll so niedrig und für eine so kurze Anwendungsdauer wie irgend möglich verschrieben werden.
Was nun die neue Studie anbelangt und das Resultat, dass bei einer Kombination von Östrogenen mit mikronisiertem Progesteron das Brustkrebs-Risiko erstmal nicht ansteigt: da müssen wir wohl noch etwas abwarten, um zu sehen, ob wir deswegen neue Empfehlungen herausgeben können. Auf jeden Fall werden wir jedoch unsere europäischen Kollegen und vor allem die in Deutschland über die Studie informieren.