Das geschieht zunächst mit dem sogenannten Hämokkult-Test, bei dem der Stuhl mittels Teststäbchen auf Blut untersucht wird. Nachteil: Der Test ist unsicher, da einerseits nicht jeder Tumor blutet, andererseits die Ernährung eine große Rolle spielt. Daneben gibt es die so genannte Koloskopie, bei der der Darm gespiegelt wird. Das ist zwar ein Verfahren, mit dem an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Krebs entdeckt werden kann, andererseits handelt es sich um einen nicht ganz ungefährlichen Eingriff. Jetzt gibt es ein neues Testverfahren.
Wie ähnliche Testverfahren auch besteht der Tumor-M2-PK-Test aus der Analyse einer Stuhlprobe. Im Unterschied zu bisherigen Testverfahren analysiert er den Stuhl jedoch auf andere Faktoren. Prof. Dr. Hans-Ulrich Klör, Gastroenterologe an der Universitätsklinik Gießen, der eine klinische Studie mit dem neuen Testverfahren leitete:
Das neue Testverfahren unterscheidet sich grundsätzlich von denjenigen die man bisher kennt durch die Tatsache, dass wir in diesem neuen Test eine Aktivität des Tumors selbst erkennen. Dass wir hier einen Faktor messen, den der Tumor selbst abgibt. Es ist nicht indirekt ein Zeichen dessen, wie zum Beispiel eine Blutung, die man erkennt, sondern es ist ein direkter Tumornachweis, den man hier führt. Und dadurch ist es möglich, doch sehr spezifisch diejenigen Situationen zu erkennen, bei denen ein Tumor vorliegt.
Mit anderen Worten: Im Gegensatz zum Hämokkult-Test analysiert der Tumor M2-PK-Test die Stuhlprobe nicht auf Blut. Vielmehr sucht der Test nach einem Enzym, dass von Krebstumoren produziert wird, der sogenannten "Pyruvatkinase" – abgekürzt "PK". Kann dieses Enzym im Körper nachgewiesen werden, deutet dies auf einen Krebstumor hin. Weil der Test dieses Enzym im Stuhl nachweist, ist ein positiver Befund daher der Hinweis auf Darmkrebs.
Können bisherige Bluttest lediglich 25 Prozent der Darmkrebstumore entdecken, haben vorläufige Untersuchungen gezeigt, dass die Trefferquote beim Tumor-M2-PK-Test deutlich höher liegt. Das liegt vor allem daran, dass nicht jeder Darmkrebs blutet – aber jeder Krebstumor das entsprechende Enzym produziert. Hierzu Prof. Klör:
Wir haben bisher vorläufige Ergebnisse, die darauf hindeuten, dass von 40 Patienten maximal einer nicht erkannt wird. Also eine Trefferquote, die nah an 100% herangeht. Es gibt natürlich immer Ausnahmen. Kein Test ist 100% sensitiv. Aber es sieht so aus, als sei der Test wirklich für die Praxis geeignet, da er die überwiegende Mehrzahl der Patienten erkennt.
Die 40 getesteten Patienten geben zwar Hinweise auf eine hohe Trefferquote, sind aber nicht repräsentativ. Denn eine repräsentative Studie, die die Ergebnisse an einer größeren Gruppe von Patienten überprüft, gibt es noch nicht. Mit solchen Studien wird erst jetzt begonnen – ihre Ergebnisse sind frühestens in einem Jahr zu erwarten.
Aus diesem Grund sind die Krankenkassen bislang zurückhaltend. Die Kosten für den Test liegen zwischen 25 und 30 Euro. Wer den Test durchführen will, sollte sich an seinen Hausarzt wenden. Denn dieser ist dafür zuständig, die Stuhlprobe an ein Labor zu schicken, wo sie auf das entsprechende Enzym hin untersucht wird.
Dennoch rät die Deutsche Krebshilfe jedem Patienten, zunächst mit dem Hausarzt zu besprechen, welche Vorsorgeuntersuchung die sinnvollste ist. Zudem weist sie kritisch darauf hin, dass nur die Darmspiegelung die 100% sicherste Methode ist.
Auch Prof. Klör betont, dass der Test kein Ersatz ist für die Darmspiegelung, die sogenannte Koloskopie:
Auf jeden Fall wird er die Darmspiegelung nicht ersetzen. Aber wir sehen den Test eigentlich anders herum. Er wird bahnen die Richtung auf die Koloskopie. Das heißt, man wird Patienten auch motivieren können, zur Koloskopie zu gehen, die bisher das nicht wahrnehmen. Einfach, weil sie Angst vor der Untersuchung haben. Wenn man aber sagen kann, hier liegt mit großer Wahrscheinlichkeit eine Erkrankung vor, die operativ angegangen werden muss, dann hat man sehr viel bessere Aussichten, dass der Patient das dann auch tatsächlich macht und zur Untersuchung geht.
Als Vorsorgeuntersuchung kann der Tumor M2-PK-Test die Darmspiegelung nicht ersetzten, dafür aber einen guten Beitrag als weitere Früherkennungsmethode leisten. Wie gut und wie erfolgreich dieser Beitrag letztendlich sein wird, muß und wird die Zukunft zeigen.
Der Beitrag als Real Audio
030311-darmkrebs.ram
Wie ähnliche Testverfahren auch besteht der Tumor-M2-PK-Test aus der Analyse einer Stuhlprobe. Im Unterschied zu bisherigen Testverfahren analysiert er den Stuhl jedoch auf andere Faktoren. Prof. Dr. Hans-Ulrich Klör, Gastroenterologe an der Universitätsklinik Gießen, der eine klinische Studie mit dem neuen Testverfahren leitete:
Das neue Testverfahren unterscheidet sich grundsätzlich von denjenigen die man bisher kennt durch die Tatsache, dass wir in diesem neuen Test eine Aktivität des Tumors selbst erkennen. Dass wir hier einen Faktor messen, den der Tumor selbst abgibt. Es ist nicht indirekt ein Zeichen dessen, wie zum Beispiel eine Blutung, die man erkennt, sondern es ist ein direkter Tumornachweis, den man hier führt. Und dadurch ist es möglich, doch sehr spezifisch diejenigen Situationen zu erkennen, bei denen ein Tumor vorliegt.
Mit anderen Worten: Im Gegensatz zum Hämokkult-Test analysiert der Tumor M2-PK-Test die Stuhlprobe nicht auf Blut. Vielmehr sucht der Test nach einem Enzym, dass von Krebstumoren produziert wird, der sogenannten "Pyruvatkinase" – abgekürzt "PK". Kann dieses Enzym im Körper nachgewiesen werden, deutet dies auf einen Krebstumor hin. Weil der Test dieses Enzym im Stuhl nachweist, ist ein positiver Befund daher der Hinweis auf Darmkrebs.
Können bisherige Bluttest lediglich 25 Prozent der Darmkrebstumore entdecken, haben vorläufige Untersuchungen gezeigt, dass die Trefferquote beim Tumor-M2-PK-Test deutlich höher liegt. Das liegt vor allem daran, dass nicht jeder Darmkrebs blutet – aber jeder Krebstumor das entsprechende Enzym produziert. Hierzu Prof. Klör:
Wir haben bisher vorläufige Ergebnisse, die darauf hindeuten, dass von 40 Patienten maximal einer nicht erkannt wird. Also eine Trefferquote, die nah an 100% herangeht. Es gibt natürlich immer Ausnahmen. Kein Test ist 100% sensitiv. Aber es sieht so aus, als sei der Test wirklich für die Praxis geeignet, da er die überwiegende Mehrzahl der Patienten erkennt.
Die 40 getesteten Patienten geben zwar Hinweise auf eine hohe Trefferquote, sind aber nicht repräsentativ. Denn eine repräsentative Studie, die die Ergebnisse an einer größeren Gruppe von Patienten überprüft, gibt es noch nicht. Mit solchen Studien wird erst jetzt begonnen – ihre Ergebnisse sind frühestens in einem Jahr zu erwarten.
Aus diesem Grund sind die Krankenkassen bislang zurückhaltend. Die Kosten für den Test liegen zwischen 25 und 30 Euro. Wer den Test durchführen will, sollte sich an seinen Hausarzt wenden. Denn dieser ist dafür zuständig, die Stuhlprobe an ein Labor zu schicken, wo sie auf das entsprechende Enzym hin untersucht wird.
Dennoch rät die Deutsche Krebshilfe jedem Patienten, zunächst mit dem Hausarzt zu besprechen, welche Vorsorgeuntersuchung die sinnvollste ist. Zudem weist sie kritisch darauf hin, dass nur die Darmspiegelung die 100% sicherste Methode ist.
Auch Prof. Klör betont, dass der Test kein Ersatz ist für die Darmspiegelung, die sogenannte Koloskopie:
Auf jeden Fall wird er die Darmspiegelung nicht ersetzen. Aber wir sehen den Test eigentlich anders herum. Er wird bahnen die Richtung auf die Koloskopie. Das heißt, man wird Patienten auch motivieren können, zur Koloskopie zu gehen, die bisher das nicht wahrnehmen. Einfach, weil sie Angst vor der Untersuchung haben. Wenn man aber sagen kann, hier liegt mit großer Wahrscheinlichkeit eine Erkrankung vor, die operativ angegangen werden muss, dann hat man sehr viel bessere Aussichten, dass der Patient das dann auch tatsächlich macht und zur Untersuchung geht.
Als Vorsorgeuntersuchung kann der Tumor M2-PK-Test die Darmspiegelung nicht ersetzten, dafür aber einen guten Beitrag als weitere Früherkennungsmethode leisten. Wie gut und wie erfolgreich dieser Beitrag letztendlich sein wird, muß und wird die Zukunft zeigen.
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