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Krebs-Prognose
Risiko, an Krebs zu sterben, geht innerhalb der EU und Großbritannien zurück

Forscher gehen davon aus, dass in Deutschland in diesem Jahr rund 240.000 Menschen an den Folgen einer Krebserkrankung sterben werden. Das Risiko geht innerhalb der EU und in Großbritannien seit einigen Jahren immer weiter zurück.

    Kolorierte Aufnahme eines Lungen-Tumors unter dem Rasterelektronenmikroskop
    Kolorierte Aufnahme eines Lungen-Tumors unter dem Rasterelektronenmikroskop (imago stock&people)
    Die Prognose der Wissenschaftler wurde im Fachblatt "Annals of Oncology" veröffentlicht - unter Berücksichtigung der Altersstruktur der Bevölkerung. Insgesamt schätzen die Forschenden, dass im laufenden Jahr voraussichtlich rund 1,26 Millionen Menschen in der EU und weitere 172.000 in Großbritannien an Krebs sterben werden. In absoluten Zahlen seien das zwar zusammen über 53.000 mehr Krebstote als 2018. Dies liege aber an der alternden Bevölkerung, in der das Krebsrisiko grundsätzlich höher sei. Altersbereinigt werde die Zahl der Krebstoten zwischen 2018 und 2023 bei Männern um knapp 6,5 Prozent und bei Frauen um gut 3,7 Prozent fallen. In Deutschland wird ein Rückgang der Krebstoten von etwa zehn Prozent für beide Geschlechter vorausgesagt.

    Sorgen bereiten zwei Krebsarten bei Frauen

    Die Studie prognostiziert europaweit besonders deutliche Rückgänge bei den Todesfällen durch Leukämie und Magenkrebs. Letzteres führen die Experten auf verbesserte Methoden der Lebensmittelkonservierung oder gesündere Ernährung zurück. Bei den Männern würden EU-weit zudem die Sterberaten für alle Krebsarten zurückgehen.
    Bei den Frauen gehen die Wissenschaftler hingegen davon aus, dass die altersbereinigte Zahl der Todesfälle in Folge von Lungenkrebs um etwas mehr als ein Prozent und in Folge von Bauchspeicheldrüsenkrebs um 3,4 Prozent steigen werde. Etwa ein Viertel bis ein Drittel letzterer Todesfälle sei nach Angaben der Forscher auf das Rauchen zurückzuführen.

    Wie die Wissenschaftler betonen, seien in ihren Schätzungen die Auswirkungen der COVID-Pandemie noch nicht berücksichtigt: Diese sei nach dem Zeitpunkt ausgebrochen, zu dem Daten über Krebstodesfälle verfügbar waren.