"Berufsunfähigkeit heißt, dass ich anerkannte Schäden habe an der Gesundheit, die festgestellt wurden von Ärzten, und ich den Beruf als Erzieherin, den ich gelernt und ausgeübt habe, nicht mehr machen darf."
Gerade 27 Jahre alt war Silke Kuske, als sie die Diagnose bekam, dass sie berufsunfähig ist. Die heute 42-Jährige arbeitete damals in einem Heim für schwererziehbare Kinder in Berlin. Wenn die Belastung im Job zu groß wurde, spielte ihre Stimme nicht mehr mit.
"Und da fing es dann an, dass fast jeden Tag die Stimme am Abend rau war. Halsschmerzen hatte ich, Kloßgefühl - und am Morgen war es dann wieder weg. Über Nacht hat es sich dann erholt, aber jeden Tag diesen Einsatz mit der Stimme, das war sehr anstrengend. Und dann habe ich gesagt, es geht nicht mehr, ich kann da nicht arbeiten mit der Stimme."
Ihren Job als Erzieherin kann Silke Kuske seitdem nicht mehr ausüben. Sie arbeitet nun einige Stunden in der Woche als Sprechstundenhilfe und bekommt eine Berufsunfähigkeits-Rente von rund 600 Euro pro Monat. Was viele Arbeitnehmer und Berufseinsteiger jedoch nicht wissen: Die Gesetzeslage hat sich verändert. Alle, die nach 1961 geboren wurden, müssen selbst für ihre Absicherung sorgen. Susanne Meunier, Redakteurin bei der Zeitschrift Finanztest, die regelmäßig Versicherungsangebote testet:
"Jetzt ist es aber so, dass im Grunde jüngere Leute auf jeden Fall einen solchen Vertrag abschließen sollten. Wir empfehlen möglichst noch in der Ausbildung damit einzusteigen oder auch als Student. Dann bekommt man meistens nur einen Schutz im Fall von Erwerbsunfähigkeit gezahlt, das ist noch kein Schutz für den angestrebten Beruf. Aber üblicherweise werden solche Verträge dann am Ende des Studiums oder im letzten Ausbildungsjahr automatisch zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung."
Grundsätzlich gilt: Je jünger und gesünder man ist, desto günstiger sind die Tarife für eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Deshalb sollte man sich spätestens zum Berufseinstieg mit dem Thema beschäftigen.
"Man sollte darauf achten, dass der Vertrag möglichst lange läuft, also mindestens bis 65, wenn jetzt jüngere Leute, die werden ja wahrscheinlich sogar bis 67 arbeiten müssen. In unserer letzten Untersuchung im Juli diesen Jahres haben wir allerdings festgestellt, dass es kaum Angebote bis 67 bis jetzt gibt, also lang laufender Vertrag, ausreichende Rente, bzw. eine Möglichkeit, die Rente des Vertrages zu erhöhen."
Die Kosten für die Versicherung unterscheiden sich nach Berufsfeld und Laufzeit. Ein Beispiel: Eine 30jährige Bürokauffrau, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung bis zum 67. Lebensjahr abschließen möchte, zahlt pro Jahr um die 1.100 Euro. Wenn sie krank wird und ihren Beruf nicht mehr ausüben kann, bekommt sie eine Rente von 1000 Euro ausgezahlt. Die Preise können jedoch stark variieren, sagt Susanne Meunier:
"Bei den Industriemechanikern, die insgesamt mehr bezahlen müssen, weil sie stärker körperlich arbeiten, schwanken die Preise auch erheblich, sogar noch viel stärker. Bei Frauen zum Beispiel zwischen knapp 700 Euro und bis über 1500 Euro im Jahr. Es ist eine große Spannbreite unter den Anbietern und es gibt eine Unterscheidung je nach Beruf natürlich. Das zeigt sich schon ganz stark."
Deshalb sollte man die Angebote vergleichen. Ein wichtiges Kriterium bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist es, dass die Versicherer auf die so genannte abstrakte Verweisung verzichten. Das bedeutet, dass die Rente auch dann ausgezahlt wird, wenn prinzipiell ein anderer Beruf in Frage kommt. Obwohl mittlerweile jeder vierte Arbeitnehmer vor dem Rentenalter seinen Beruf aufgeben muss, ist das Thema Berufsunfähigkeit für viele ein Tabu. Das zeigen auch die Erfahrungen von Silke Kuske, die wegen ihrer Stimme den Job als Erzieherin beenden musste:
"Ich sehe immer große, erstaunte Augen, wenn ich sage, dass ich einen Rentenausweis habe, Rentnerin bin und eine BU-Rente beziehe, weil man mir körperlich nichts ansieht. Die Stimme ist ja sonst ganz unauffällig. Wahrscheinlich würde das ein Profi hören, aber mir ist ja nichts anzusehen, dass ich Rentner bin."
Und gerade weil die Berufsunfähigkeit jeden treffen kann, sollte man möglichst früh mit der Absicherung beginnen.
Gerade 27 Jahre alt war Silke Kuske, als sie die Diagnose bekam, dass sie berufsunfähig ist. Die heute 42-Jährige arbeitete damals in einem Heim für schwererziehbare Kinder in Berlin. Wenn die Belastung im Job zu groß wurde, spielte ihre Stimme nicht mehr mit.
"Und da fing es dann an, dass fast jeden Tag die Stimme am Abend rau war. Halsschmerzen hatte ich, Kloßgefühl - und am Morgen war es dann wieder weg. Über Nacht hat es sich dann erholt, aber jeden Tag diesen Einsatz mit der Stimme, das war sehr anstrengend. Und dann habe ich gesagt, es geht nicht mehr, ich kann da nicht arbeiten mit der Stimme."
Ihren Job als Erzieherin kann Silke Kuske seitdem nicht mehr ausüben. Sie arbeitet nun einige Stunden in der Woche als Sprechstundenhilfe und bekommt eine Berufsunfähigkeits-Rente von rund 600 Euro pro Monat. Was viele Arbeitnehmer und Berufseinsteiger jedoch nicht wissen: Die Gesetzeslage hat sich verändert. Alle, die nach 1961 geboren wurden, müssen selbst für ihre Absicherung sorgen. Susanne Meunier, Redakteurin bei der Zeitschrift Finanztest, die regelmäßig Versicherungsangebote testet:
"Jetzt ist es aber so, dass im Grunde jüngere Leute auf jeden Fall einen solchen Vertrag abschließen sollten. Wir empfehlen möglichst noch in der Ausbildung damit einzusteigen oder auch als Student. Dann bekommt man meistens nur einen Schutz im Fall von Erwerbsunfähigkeit gezahlt, das ist noch kein Schutz für den angestrebten Beruf. Aber üblicherweise werden solche Verträge dann am Ende des Studiums oder im letzten Ausbildungsjahr automatisch zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung."
Grundsätzlich gilt: Je jünger und gesünder man ist, desto günstiger sind die Tarife für eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Deshalb sollte man sich spätestens zum Berufseinstieg mit dem Thema beschäftigen.
"Man sollte darauf achten, dass der Vertrag möglichst lange läuft, also mindestens bis 65, wenn jetzt jüngere Leute, die werden ja wahrscheinlich sogar bis 67 arbeiten müssen. In unserer letzten Untersuchung im Juli diesen Jahres haben wir allerdings festgestellt, dass es kaum Angebote bis 67 bis jetzt gibt, also lang laufender Vertrag, ausreichende Rente, bzw. eine Möglichkeit, die Rente des Vertrages zu erhöhen."
Die Kosten für die Versicherung unterscheiden sich nach Berufsfeld und Laufzeit. Ein Beispiel: Eine 30jährige Bürokauffrau, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung bis zum 67. Lebensjahr abschließen möchte, zahlt pro Jahr um die 1.100 Euro. Wenn sie krank wird und ihren Beruf nicht mehr ausüben kann, bekommt sie eine Rente von 1000 Euro ausgezahlt. Die Preise können jedoch stark variieren, sagt Susanne Meunier:
"Bei den Industriemechanikern, die insgesamt mehr bezahlen müssen, weil sie stärker körperlich arbeiten, schwanken die Preise auch erheblich, sogar noch viel stärker. Bei Frauen zum Beispiel zwischen knapp 700 Euro und bis über 1500 Euro im Jahr. Es ist eine große Spannbreite unter den Anbietern und es gibt eine Unterscheidung je nach Beruf natürlich. Das zeigt sich schon ganz stark."
Deshalb sollte man die Angebote vergleichen. Ein wichtiges Kriterium bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist es, dass die Versicherer auf die so genannte abstrakte Verweisung verzichten. Das bedeutet, dass die Rente auch dann ausgezahlt wird, wenn prinzipiell ein anderer Beruf in Frage kommt. Obwohl mittlerweile jeder vierte Arbeitnehmer vor dem Rentenalter seinen Beruf aufgeben muss, ist das Thema Berufsunfähigkeit für viele ein Tabu. Das zeigen auch die Erfahrungen von Silke Kuske, die wegen ihrer Stimme den Job als Erzieherin beenden musste:
"Ich sehe immer große, erstaunte Augen, wenn ich sage, dass ich einen Rentenausweis habe, Rentnerin bin und eine BU-Rente beziehe, weil man mir körperlich nichts ansieht. Die Stimme ist ja sonst ganz unauffällig. Wahrscheinlich würde das ein Profi hören, aber mir ist ja nichts anzusehen, dass ich Rentner bin."
Und gerade weil die Berufsunfähigkeit jeden treffen kann, sollte man möglichst früh mit der Absicherung beginnen.