
Gegen derartige Darm-Erreger sind auch gegen sogenannte Reserve-Antibiotika wirkungslos, die in Kliniken eingesetzt werden, um schwere bakterielle Infektionen zu behandeln, wenn herkömmliche Antibiotika nicht mehr helfen.
Eine Gefahr stellen die neuartigen Erreger vor allem für immungeschwächte und alte Menschen dar. Bei ihnen lösen die Superkeime oft lebensbedrohliche Blutvergiftungen aus. Auch unter Frühgeborenen, deren Immunsystem noch nicht richtig ausgebildet ist, gibt es vereinzelt Todesfälle.
Infektionen mit superresistenten Keimen sind meldepflichtig. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden im Jahr 2023 etwa 7.500 Fälle registriert. Vor der Corona-Pandemie waren es nur halb so viele. Das RKI geht aufgrund von Modellrechnungen davon aus, dass es innerhalb der kommenden vier Jahre eine weitere Verdoppelung geben wird. Das könnte fatale Folgen haben: Selbst einfache Verletzungen könnten dem RKI zufolge durch die Zunahme von Multiresistenzen nicht mehr so gut behandelbar sein wie bisher. Bei großen Operationen und Transplantationen besteht ein höheres Risiko für schwere Infektionen und Todesfälle.
Eingeschleppt werden die Superkeime Experten zufolge häufig von Urlaubern – denn in Südeuropa oder Südostasien etwa sind die Erreger deutlich verbreiteter als bei uns. Das RKI rät deshalb Menschen, die nach einer Reise hier in Deutschland ins Krankenhaus müssen, die behandelnden Ärzte entsprechend zu informieren. Denn dies kann helfen, um die weitere Verbreitung hierzulande einzudämmen.
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Diese Nachricht wurde am 26.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.