Rügen
Robbensterben: Ermittlungen gegen zwei Verdächtige

Nach dem Tod von mehr als 40 Kegelrobben im Herbst 2024 vor Rügen ermittelt die Staatsanwaltschaft Stralsund gegen zwei Beschuldigte. Es gehe um den Verdacht des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, teilte die Behörde mit. Ein natürlicher Tod wurde nach bisherigen Untersuchungen ausgeschlossen.

    Tierärzte stehen um einen Behandlungstisch, auf dem eine Robbe liegt. Eine der Personen hält eine Kamera hoch und macht ein Foto.
    Experten des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund untersuchen eine Kegelrobbe. (Archivbild) (Stefan Sauer / dpa / Stefan Sauer)
    Wie genau die Tiere zu Tode gekommen sind, ist bislang aber unklar: Zwar gibt es laut Experten des Deutschen Meeresmuseums Hinweise darauf, dass die Robben ertrunken sind, etwa in einem Netz oder einer Reuse. Eine untersuchte Reuse war laut Behörden aber unauffällig. Auch eine DNA-Untersuchung brachte die Ermittler nicht weiter.
    Die Meeresschutzorganisation Sea Shepherd begrüßte die Ermittlungen. Die Organisation erklärte auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dpa: "Wir hatten von Anfang an vermutet, dass das außergewöhnliche Robbensterben im Herbst 2024 vor Rügen keine natürlichen Ursachen haben kann."
    Schon 2017 gab es eine Häufung von Robben-Totfunden. Die Ursache für den Tod von damals mehr als 20 Kegelrobben im Greifswalder Bodden blieb ungeklärt. Damals wurden für Reusen im Greifswalder Bodden Schutzeinrichtungen für Robben vorgeschrieben.
    Sea Sepherd kündigte an, die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stralsund aufmerksam zu verfolgen. Man hoffe, dass es dieses Mal zur Anklage kommen werde und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden könnten.
    Diese Nachricht wurde am 27.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.