Wenn autonome Roboter wirklich ein Teil unseres Alltags werden sollen, dann müssen wir in solchen Situationen in der Lage sein, direkt mit ihnen zu kommunizieren: Etwa, um sie mit einem kurzen Befehl oder einem grimmigen Blick zu verscheuchen. Das meint auch Rodney Brooks, Professor für künstliche Intelligenz am Massachusetts Institute of Technology in den USA: "Im Augenblick ignorieren uns die Roboter. Sie erledigen stur ihre Aufgabe. Wenn sie aber in unserer unmittelbaren Nähe arbeiten, dann sollten sie angemessen auf Menschen reagieren." Rodney Brooks versucht, seine Roboter kommunikationsfähig zu machen, indem er ihnen Emotionen gibt. Diese Roboter-Emotionen setzen sich zusammen aus drei Komponenten. Da ist zum einen die Erregung: Sie pendelt irgendwo zwischen "müde" und "überrascht". Dann die Einstellung der Welt gegenüber: Der Roboter kann akzeptieren oder ablehnen, was er gerade sieht. Die dritte Komponente bezeichnen Brooks und seine Mitarbeiter als Valenz oder Wertigkeit. Das ist die Achse zwischen Trauer und Zufriedenheit.
Brooks hat in seinem Labor einen Roboter, der seine Emotionen auch ausdrücken kann: Den Roboter Kismet. Seine Ohren erinnern an einen kleinen Hund, sie drehen sich nach vorne oder hinten, oben oder unten. Vor den großen Kulleraugen klappern Augenlider, darüber wölben sich üppige Brauen. Einen Mund hat Kismet natürlich auch. Mit Lippen, die er feste zusammenpressen oder zu einem breiten Grinsen verziehen kann, je nachdem, was gerade passt. "Ganz normale, Roboter-unerfahrene Leute verstehen in unseren Experimenten genau, was der Roboter fühlt. Denn sein Gesicht zeigt die passende Mimik zu seiner Gefühlslage. Und auch die Stimme passt: Wie bei einem plappernden Kleinkind ist sie mal ganz traurig, man fröhlich, fast zwitschernd." Schräg nach unten stehende Ohren, nach innen gezogene Augenbrauen über halb geschlossenen Lidern und verzogene Mundwinkel - so drückt Kismet zum Beispiel ziemlich eindringlich eine Mischung aus Überraschung, Ablehnung und schlechter Laune aus. Oder einfacher gesagt: Ekel. Geht es ihm hingegen gut, grinst der Roboter breit, richtet die Ohren auf, öffnet die Augen weiter und zieht die Brauen nach oben und außen.
Keine Frage, es ist wirklich deutlich zu erkennen, was dieser Roboter fühlt. Oder, technischer formuliert, wie sein interner Zustand ist. Wozu aber soll das gut sein? "Sie müssen uns verstehen und wir sie. Wir wollen auf eine natürliche Art mit ihnen kommunizieren, wie mit unseren Haustieren. So, wie sie Reiter und Pferd verständigen: Das ist Kommunikation in zwei Richtungen." Versteht der Roboter, was wir von ihm wollen? Welche Aufgabe er übernehmen soll? Was man ihm beibringen will? Oder war die Erklärung zu kompliziert? Ein Gesicht mit ausgeprägter Mimik beantwortet diese Fragen klar und deutlich. Oder: Wer lässt wem in einem schmalen Gang den Vortritt? Solche "Vereinbarungen" werden unter Menschen selten ausführlich diskutiert. Man einigt sich mit einem freundlichen Nicken. Und mit einem Roboter? Zentnerweise Stahl und Elektronik können durchaus einschüchtern - außer, das Robotergesicht zeigt uns das gleiche freundliche Nicken, das wir von Menschen kennen, die uns durchlassen.
Ob - und wenn ja wann - emotionale Roboter wie Kismet durch unsere Haushalte laufen werden, das hängt allerdings nur am Rande von den Erfolgen von Brooks und seinen Mitarbeitern ab. Denn trotz aller Fertigkeiten, die Roboter heute schon haben - Rasen mähen, Staub saugen, Navigieren, Motoren montieren - davon, dass sie sich auch nur halbwegs anständig in fremden Umgebungen oder unbekannten Situationen zurechtfinden könnten, sind sie noch weit entfernt: "Zwei Probleme müssen wir lösen, bevor Roboter wirklich nützlich werden. Zum einen müssen sie Objekte erkennen, so wie das schon ein zweijähriges Kind kann. Und sie müssen Objekte manipulieren - aufheben, drehen, einräumen - etwa so wie ein Kind mit sechs oder sieben Jahren." Bis jetzt ist eine Aufgabe wie "Geh mal nach nebenan und wirf alles, was da rumliegt, in die große Kiste" für einen heutigen Roboter schlicht unlösbar. Ob ihm Emotionen da weiterhelfen? Höchstens dann, wenn sein Bediener seine tiefe Verzweiflung erkennt - und ihm, wie einem Kleinkind, beim Aufräumen auf die Sprünge hilft.
Weitere Informationen dazu finden Sie auch im Internet unter http://www.ai.mit.edu/projects/humanoid-robotics-group/kismet/kismet.html
Brooks hat in seinem Labor einen Roboter, der seine Emotionen auch ausdrücken kann: Den Roboter Kismet. Seine Ohren erinnern an einen kleinen Hund, sie drehen sich nach vorne oder hinten, oben oder unten. Vor den großen Kulleraugen klappern Augenlider, darüber wölben sich üppige Brauen. Einen Mund hat Kismet natürlich auch. Mit Lippen, die er feste zusammenpressen oder zu einem breiten Grinsen verziehen kann, je nachdem, was gerade passt. "Ganz normale, Roboter-unerfahrene Leute verstehen in unseren Experimenten genau, was der Roboter fühlt. Denn sein Gesicht zeigt die passende Mimik zu seiner Gefühlslage. Und auch die Stimme passt: Wie bei einem plappernden Kleinkind ist sie mal ganz traurig, man fröhlich, fast zwitschernd." Schräg nach unten stehende Ohren, nach innen gezogene Augenbrauen über halb geschlossenen Lidern und verzogene Mundwinkel - so drückt Kismet zum Beispiel ziemlich eindringlich eine Mischung aus Überraschung, Ablehnung und schlechter Laune aus. Oder einfacher gesagt: Ekel. Geht es ihm hingegen gut, grinst der Roboter breit, richtet die Ohren auf, öffnet die Augen weiter und zieht die Brauen nach oben und außen.
Keine Frage, es ist wirklich deutlich zu erkennen, was dieser Roboter fühlt. Oder, technischer formuliert, wie sein interner Zustand ist. Wozu aber soll das gut sein? "Sie müssen uns verstehen und wir sie. Wir wollen auf eine natürliche Art mit ihnen kommunizieren, wie mit unseren Haustieren. So, wie sie Reiter und Pferd verständigen: Das ist Kommunikation in zwei Richtungen." Versteht der Roboter, was wir von ihm wollen? Welche Aufgabe er übernehmen soll? Was man ihm beibringen will? Oder war die Erklärung zu kompliziert? Ein Gesicht mit ausgeprägter Mimik beantwortet diese Fragen klar und deutlich. Oder: Wer lässt wem in einem schmalen Gang den Vortritt? Solche "Vereinbarungen" werden unter Menschen selten ausführlich diskutiert. Man einigt sich mit einem freundlichen Nicken. Und mit einem Roboter? Zentnerweise Stahl und Elektronik können durchaus einschüchtern - außer, das Robotergesicht zeigt uns das gleiche freundliche Nicken, das wir von Menschen kennen, die uns durchlassen.
Ob - und wenn ja wann - emotionale Roboter wie Kismet durch unsere Haushalte laufen werden, das hängt allerdings nur am Rande von den Erfolgen von Brooks und seinen Mitarbeitern ab. Denn trotz aller Fertigkeiten, die Roboter heute schon haben - Rasen mähen, Staub saugen, Navigieren, Motoren montieren - davon, dass sie sich auch nur halbwegs anständig in fremden Umgebungen oder unbekannten Situationen zurechtfinden könnten, sind sie noch weit entfernt: "Zwei Probleme müssen wir lösen, bevor Roboter wirklich nützlich werden. Zum einen müssen sie Objekte erkennen, so wie das schon ein zweijähriges Kind kann. Und sie müssen Objekte manipulieren - aufheben, drehen, einräumen - etwa so wie ein Kind mit sechs oder sieben Jahren." Bis jetzt ist eine Aufgabe wie "Geh mal nach nebenan und wirf alles, was da rumliegt, in die große Kiste" für einen heutigen Roboter schlicht unlösbar. Ob ihm Emotionen da weiterhelfen? Höchstens dann, wenn sein Bediener seine tiefe Verzweiflung erkennt - und ihm, wie einem Kleinkind, beim Aufräumen auf die Sprünge hilft.
Weitere Informationen dazu finden Sie auch im Internet unter http://www.ai.mit.edu/projects/humanoid-robotics-group/kismet/kismet.html