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Rockoon-Expedition

Dem Physiker James Van Allen wurde klar, dass die wunderschönen Polarlichter mehr als nur farbenfrohe Spektakel der Natur sind. Er vermutete, dass das Erdmagnetfeld geladene Partikel aus dem All einfängt und einen Strahlungsgürtel um unseren Planeten schafft.

Von Damond Benningfield |
    Van Allen hat die Strahlung der Nordpolarlichter mit "Rockoons" gemessen - mit kleinen Raketen, die er mit Hilfe von Ballons aufsteigen ließ. Die Raketen zündeten in einigen Kilometern Höhe, stiegen dann noch bis auf circa 130 Kilometer auf, wo sie die Strahlung messen konnten, bevor sie zur Erde zurück fielen. Später im Jahr 1957, im Rahmen des Internationalen Geophysikalischen Jahres, war Van Allen so weit, dass er auch die Strahlung der Südpolarlichter messen konnte. An Bord des Eisbrechers U.S.S. Glacier führte er eine Expedition durch den südlichen Atlantik, den südlichen Pazifik und das Antarktische Meer. 36 Rockoons sollten aufsteigen. Die ersten Starts erfolgten in dieser Woche vor 50 Jahren.

    Nie zuvor hatte jemand versucht, die Südpolarlichter zu messen. Im Gegensatz zu den Nordlichtern, die man von relativ gut besiedelten Gebieten aus sehen kann, waren die Beobachter der Südpolarlichter nur Pinguine und Seelöwen.

    Instrumente an Bord der Rockoons maßen ein hohes Strahlungsniveau im Bereich der Südlichter - ein weiterer Beweis für die Existenz von Strahlungsgürteln. Der erste amerikanische Satellit Explorer 1 bestätigte sie 1958. An Bord hatte er ein von Van Allen gebautes Instrument. Ihm zu Ehren nannte man die Strahlungsgürtel Van Allen-Gürtel.