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Pink-Floyd Mitgründer
Roger Waters darf trotz Kritik in München auftreten

Die Stadt München wird das Konzert des Pink-Floyd-Mitbegründers Roger Waters nicht verbieten. Es sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich, den Vertrag mit dem Konzertveranstalter außerordentlich zu kündigen, heißt es in dem Beschluss des Stadtrats. Waters steht wegen Antisemitismus-Vorwürfen in der Kritik.

23.03.2023
    Der Pink Floyd-Mitgründer Roger Waters 2020 bei einem Konzert in Mexiko: Er steht auf einer abgedunkelten Bühne hinter einem Mikrofon und spielt eine akustische Gitarre.
    Roger Waters 2020 bei einem Konzert in Mexiko. (imago images / ZUMA Press / El Universal )
    Das Konzert findet am 21. Mai in der Olympiahalle in München statt. Die Stadt möchte nun rund um das Konzert ein Zeichen für Völkerverständigung, internationale Solidarität und gegen Antisemitismus setzen.
    Münchens Oberbürgermeister Reiter will zudem mit der bayerischen Staatsregierung nach Möglichkeiten suchen, eine gesetzliche Grundlage zu schaffen, damit Kommunen in ähnlich Fällen Auftritte verbieten können. Es sei unsäglich und unerträglich, das Konzert eines Künstlers zu gestatten, bei dem mit relativer Sicherheit israelkritische Propaganda, zum Teil auch deutlich antisemitische Parolen gedroschen würden, sagte der SPD-Politiker. "Ich will ihn hier nicht haben und wir müssen es jetzt ertragen", kommentierte Reiter.
    Waters hat den Vorwurf des Antisemitismus mehrfach zurückgewiesen. Ihm wird unter anderem wegen seiner Nähe zur BDS-Kampagne kritisiert, die zum Boykott des Staates Israel und seiner Güter wegen der Palästina-Politik aufruft. Bei Konzerten ließ er außerdem Ballons in Schweineform aufsteigen, auf dem unter anderem ein Davidstern zu sehen ist.
    Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version dieser Meldung fehlte die Darstellung der Sicht von Roger Waters.