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Verdacht der Volksverhetzung
Roger Waters spricht von "böswilligen Angriffen" gegen ihn

Der Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters hat die Kritik an einem seiner Auftritte in Berlin als "böswillige Angriffe" zurückgewiesen. Waters erklärte bei Twitter, seine Kritiker wollten ihn "verleumden und zum Schweigen bringen", weil sie mit seinen politischen Einstellungen nicht einverstanden seien.

    Der Musiker Roger Waters bei einem Konzert
    Roger Waters bei einem Konzert in Bologna am 28. April 2023 (imago / Live Media / Michele Nucci)
    Die kritisierten Elemente seines Konzerts seien jedoch als klares Zeichen gegen Faschismus und Ungerechtigkeit zu verstehen. Im übrigen sei die Darstellung eines gestörten faschistischen Demagogen ("unhinged fascist demagogue") schon seit "The Wall" von Pink Floyd (1980) ein Teil seiner Shows gewesen.
    Der 79-Jährige Sänger war in der vergangenen Woche bei einem Konzert in einem langen schwarzen Ledermantel und einer rote Armbinde aufgetreten. Die Polizei ermittelt deshalb wegen Volksverhetzung. Die Kleidung habe der eines SS-Offiziers geähnelt, sagte ein Polizeisprecher.

    Antisemitismusbeauftragter fordert weitere juristische Schritte

    Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Klein, forderte weitere juristische Schritte. Er appelliere an die Wachsamkeit von Polizei und Justiz und ermutige zu weiteren Anzeigen. Leider seien die Gerichtsverfahren, die gegen Waters angestrengt wurden, bisher zu dessen Gunsten ausgegangen, sagte Klein den Funke-Zeitungen, und das, "obwohl er Antisemitismus verbreitet und mutmaßlich Volksverhetzung betreibt".
    Diese Nachricht wurde am 27.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.