Archiv

Pink-Floyd-Mitbegründer
Roger Waters wehrt sich gegen Absage von Konzerten in Deutschland

Der Musiker und Mitbegründer der Band Pink Floyd, Roger Waters, will gerichtlich gegen eine Absage seiner Konzerte in Frankfurt am Main und München vorgehen. Sein Management teilte mit, Waters sei der Ansicht, man wolle ihn zum Schweigen bringen. Dem 79-Jährigen wird Antisemitismus vorgeworfen.

    Roger Waters steht auf einer Bühne.
    Roger Waters bei einem Auftritt in Chicago, USA (imago / ZUMA Wire / Daniel DeSlover)
    Hintergrund ist Roger Waters' Unterstützung für die Israel-Boykott-Bewegung BDS. Dabei handelt es sich um eine politische Kampagne, die sich dafür einsetzt, Israel wirtschaftlich, kulturell und politisch zu isolieren. Der Bundestag stuft die BDS-Kampagne als antisemitisch ein.
    Waters' Management erklärte in London, der Künstler halte die geplante Absage der Konzerte in Frankfurt und München für "verfassungswidrig" und "ungerechtfertigt". Sie beruhten "auf der falschen Anschuldigung, dass er antisemitisch sei". Anwälte würden Schritte unternehmen, um Waters Menschenrecht auf Meinungsfreiheit zu schützen.
    Im Februar hatten die Hessische Landesregierung und der Magistrat der Stadt Frankfurt erklärt, ein für den 28. Mai in der Frankfurter Festhalle geplantes Konzert von Roger Waters absagen zu wollen. Grund für die Entscheidung sei ein "anhaltend israelfeindliches Auftreten" des Künstlers, teilte die Stadt mit. Waters gelte als "einer der reichweitenstärksten Antisemiten der Welt". Auch in München gibt es Bemühungen, Waters' für den 21. Mai geplantes Konzert in der Olympiahalle abzusagen.