Langsam fährt die Erntemaschine über das Feld. Grüngelb wächst hier der Flachs, ab und zu sieht man noch eine blaue Blüte. Die Greifer der Maschine packen die etwa ein Meter hohen Pflanzen und reißen sie aus der Erde. Das ist typisch, erklärt Egon Heger von der "Holstein Flachs” in Mielsdorf. Der Flachs wird "gerauft”:
Der Flachs wird mitsamt Teilen der Wurzel aus der Erde gezogen - weil auch im unteren Bereich Fasern enthalten sind, und weil das Herausziehen des Flachses kontrolliert geführt stattfinden muss. Am Ende müssen die Flachspflanzen, wie in einer Streichholzschachtel, in Reih und Glied auf dem Acker liegen.
Denn nur so können auch qualitativ hochwertige Fasern daraus gewonnen werden. Doch Erntehelfer Matthias Koch muss mit der Maschine immer wieder anhalten.
Ja, durch den Lagerflachs, den zieht er nicht richtig hoch, und dadurch verstopfen die Riemen vorne, und dann muss man die immer wieder freipulen. Da muss man auch ganz langsam durchfahren.
Denn durch den Regen im Monat Juli steht der Flachs nicht überall so gerade, wie für die Ernte wünschenswert.
Da wo er richtig steht, da geht es richtig gut ab. Da wo der Flachs überliegt, da muss man ihn immer nehmen und in die Reihe legen. Sonst hat man nachher Probleme beim Wenden.
Sobald der Flachs auf dem Feld liegt, beginnt der nächste Schritt in der Verarbeitung: Die Röste. Der Flachs wird dadurch in seine Bestandteile zerlegt. Bei der "Holstein Flachs” setzt Geschäftsführer Egon Heger auf die so genannte Tauröste. Ein natürlicher Prozess, der einsetzt, sobald der Stängel getrocknet ist.
Dabei bekommt seine Haut feine Risse, in die dann beim nächsten stärkeren Regen das Spritzwasser mitsamt Pilzsporen, in die Flachsstängel hineindringt, und dann fangen die Pilze immer dann an, in unserem Sinn zu arbeiten, sobald tropfbar flüssiges Wasser vorliegt. Das kann Tau sein, das können auch längere feuchte Perioden sein, und in den Trockenperioden tun die UV-Strahlen der Sonne ein übriges, um diesen Aufschlussprozess auch physikalisch zu unterstützen.
Die Pektine in den Pflanzen werden aufgelöst, Holz und Faser trennen sich voneinander. Erntehelfer wenden die Pflanzen während der Röste mehrmals um genau 180 Grad. Über die Qualität herrscht erst im Oktober Klarheit.
Solange der Flachs nicht unter Dach liegt, kann man noch alles verlieren, wir können bisher nur sagen, dass der Aufwuchs sehr schön ist, dass er in Menge und Qualität gut bis sehr gut ist.
Die geröstete Pflanze wird auch in Mielsdorf weiterverarbeitet - hier steht die einzige Flachsschwinge Deutschlands.
Die großen Ballen werden dann hier in der Flachsschwinge abgewickelt, wie man Küchenkrepp von der Rolle runter zieht. Und in dieser Flachsschwinge, wird der Flachs in seine sämtlichen Bausteine zerlegt, die dann ihrerseits wieder gereinigt, aufbereitet werden.
Aus der Holzfraktion wird zum Beispiel Pferdestreu, die Leinsamen aus der Kapsel zu Kraftfutter oder sie kommen in die Ölmühle. Flachs hat keinen Abfall - alles wird verwendet.
Die gröberen, nicht parallel liegenden Fasern, die sowohl in Automobil-Formpressteilen sich finden, insbesondere Bremsbelegen aber auch in der Türverkleidung, in Naturdämmstoffen, die baubiologisch Glaswolle oder Mineralwolle deutlich überlegen sind, ja, und eben die Langfaser, die in quasi alle Welt exportiert wird.
Um daraus hochwertige Leinenkleidung zu machen. Egon Heger ist stolz darauf, dass die Langfasern aus Schleswig-Holstein genauso gut sind, wie aus Belgien oder Frankreich.
Man muss aber auch sagen, dass in den ersten Jahren die Belgier uns - vielleicht nicht bei lebendigem Leib die Haut abgezogen haben, aber die haben uns schon nicht die besten Preise gezahlt. Inzwischen hat sich das doch durchaus geändert.
Und wir haben unsere Fasern in viele hochwertige Spinnereien auf der ganzen Welt verkaufen können, unter dem. Qualitätskriterium: Für Feine und Feinste Garne hervorragend geeignet.
Im Fabrikladen im schleswig-holsteinischen Mielsdorf hängen edle Anzüge und sogar Frotteebademäntel aus hauseigenem Leinen. Auch die Flachsschwinge hat zweimal in der Woche für Besucher geöffnet. Jeweils am Donnerstag und Freitag um 15 Uhr führen Mitarbeiter Interessierte durch die Fabrik.
Der Flachs wird mitsamt Teilen der Wurzel aus der Erde gezogen - weil auch im unteren Bereich Fasern enthalten sind, und weil das Herausziehen des Flachses kontrolliert geführt stattfinden muss. Am Ende müssen die Flachspflanzen, wie in einer Streichholzschachtel, in Reih und Glied auf dem Acker liegen.
Denn nur so können auch qualitativ hochwertige Fasern daraus gewonnen werden. Doch Erntehelfer Matthias Koch muss mit der Maschine immer wieder anhalten.
Ja, durch den Lagerflachs, den zieht er nicht richtig hoch, und dadurch verstopfen die Riemen vorne, und dann muss man die immer wieder freipulen. Da muss man auch ganz langsam durchfahren.
Denn durch den Regen im Monat Juli steht der Flachs nicht überall so gerade, wie für die Ernte wünschenswert.
Da wo er richtig steht, da geht es richtig gut ab. Da wo der Flachs überliegt, da muss man ihn immer nehmen und in die Reihe legen. Sonst hat man nachher Probleme beim Wenden.
Sobald der Flachs auf dem Feld liegt, beginnt der nächste Schritt in der Verarbeitung: Die Röste. Der Flachs wird dadurch in seine Bestandteile zerlegt. Bei der "Holstein Flachs” setzt Geschäftsführer Egon Heger auf die so genannte Tauröste. Ein natürlicher Prozess, der einsetzt, sobald der Stängel getrocknet ist.
Dabei bekommt seine Haut feine Risse, in die dann beim nächsten stärkeren Regen das Spritzwasser mitsamt Pilzsporen, in die Flachsstängel hineindringt, und dann fangen die Pilze immer dann an, in unserem Sinn zu arbeiten, sobald tropfbar flüssiges Wasser vorliegt. Das kann Tau sein, das können auch längere feuchte Perioden sein, und in den Trockenperioden tun die UV-Strahlen der Sonne ein übriges, um diesen Aufschlussprozess auch physikalisch zu unterstützen.
Die Pektine in den Pflanzen werden aufgelöst, Holz und Faser trennen sich voneinander. Erntehelfer wenden die Pflanzen während der Röste mehrmals um genau 180 Grad. Über die Qualität herrscht erst im Oktober Klarheit.
Solange der Flachs nicht unter Dach liegt, kann man noch alles verlieren, wir können bisher nur sagen, dass der Aufwuchs sehr schön ist, dass er in Menge und Qualität gut bis sehr gut ist.
Die geröstete Pflanze wird auch in Mielsdorf weiterverarbeitet - hier steht die einzige Flachsschwinge Deutschlands.
Die großen Ballen werden dann hier in der Flachsschwinge abgewickelt, wie man Küchenkrepp von der Rolle runter zieht. Und in dieser Flachsschwinge, wird der Flachs in seine sämtlichen Bausteine zerlegt, die dann ihrerseits wieder gereinigt, aufbereitet werden.
Aus der Holzfraktion wird zum Beispiel Pferdestreu, die Leinsamen aus der Kapsel zu Kraftfutter oder sie kommen in die Ölmühle. Flachs hat keinen Abfall - alles wird verwendet.
Die gröberen, nicht parallel liegenden Fasern, die sowohl in Automobil-Formpressteilen sich finden, insbesondere Bremsbelegen aber auch in der Türverkleidung, in Naturdämmstoffen, die baubiologisch Glaswolle oder Mineralwolle deutlich überlegen sind, ja, und eben die Langfaser, die in quasi alle Welt exportiert wird.
Um daraus hochwertige Leinenkleidung zu machen. Egon Heger ist stolz darauf, dass die Langfasern aus Schleswig-Holstein genauso gut sind, wie aus Belgien oder Frankreich.
Man muss aber auch sagen, dass in den ersten Jahren die Belgier uns - vielleicht nicht bei lebendigem Leib die Haut abgezogen haben, aber die haben uns schon nicht die besten Preise gezahlt. Inzwischen hat sich das doch durchaus geändert.
Und wir haben unsere Fasern in viele hochwertige Spinnereien auf der ganzen Welt verkaufen können, unter dem. Qualitätskriterium: Für Feine und Feinste Garne hervorragend geeignet.
Im Fabrikladen im schleswig-holsteinischen Mielsdorf hängen edle Anzüge und sogar Frotteebademäntel aus hauseigenem Leinen. Auch die Flachsschwinge hat zweimal in der Woche für Besucher geöffnet. Jeweils am Donnerstag und Freitag um 15 Uhr führen Mitarbeiter Interessierte durch die Fabrik.