In der Backstube rotiert die Anschlagmaschine auf Hochtouren. Meisterschüler Jochen Krings rührt aus Marzipan, Eiern, Gewürzen und echter Vanille eine so genannte Margaretenmasse an und begutachtet ob sie auch die richtige Konsistenz bekommt. Als ausgebildeter Konditor weiß er, dass da viel schief gehen kann.
"Zum Beispiel wenn die Vorbehandlung nicht richtig gestimmt hat, wenn die Butter zu weich oder zu kalt war. Auch jetzt die Eier, die da drin sind, der Marzipan, die müssen schon Raumtemperatur haben."
Der 25-Jährige hat bis vor kurzem als Geselle in einer gemischten Bäckerei-Konditorei gearbeitet. Doch die feste Stelle hat er gekündigt, um den Meister zu machen. Mit der Zusatzausbildung in der Tasche hofft er auf eine bessere und vor allem gesichertere Zukunft.
" Erst mal denke ich, das ist eine Fortbildung für jeden persönlich, und dann ist es auch die Sache, dass es auch teilweise eine Arbeitsplatzsicherung ist, weil der Arbeitsmarkt gibt ja dann doch nicht so viel her. Zudem ist das auch ein aussterbendes Gewerbe und wenn man den Meistertitel erlangt, dann kann man natürlich auch, wenn man selbständig ist, Auszubildende annehmen und zu Konditoren formen."
Am Tisch nebenan hebt Meisterschülerin Nadine Bürder Eischnee unter die fertige Margaretenmasse. Das Kuchen backen hat sie quasi in die Wiege gelegt bekommen: die Eltern hatten eine Konditorei. Auch für sie war die Meisterschule ein logischer Schritt.
"Wenn man einen Beruf erlernt, dann gehört für mich auch dazu, dass man ihn irgendwie abschließt. Und der Meister ist ein Abschluss. Und im Handwerk gehört das dazu, dass man den Meistertitel erlangt, um ausbilden zu können oder sich irgendwann selbständig zu machen."
In der Meisterschule der Kölner Handwerkskammer bekommen Nadine Bürder und Jochen Krings das Rüstzeug, um einen eigenen Betrieb führen zu können: von kaufmännischen Grundlagen über die Ausbildereignungsprüfung bis hin zu spezialisiertem Fachwissen. Auch ganz praktische Themen stehen auf dem Lehrplan, zum Beispiel wie man einen Laden sinnvoll einrichten kann. Rund 1000 Unterrichtsstunden stehen allein für Fachpraxis und Fachtheorie zur Verfügung. Ewald Knauf, Leiter der Konditoren-Meisterschule:
" Viele junge Meisteranwärter kommen zu uns, weil wir in der Lage sind, alles das zu vermitteln, was sie draußen nicht mehr so vermittelt bekommen. Was Pralinenherstellung ist, was Eisherstellung beinhaltet, was Schaustücke beinhaltet, Präsentation, Events, Eventveranstaltungen zu organisieren."
Der deutsche Meisterbrief habe einen hervorragenden Ruf - so Ewald Knauf. Vor allem im Ausland oder auf Passagierschiffen seien die Karrierechancen seiner Absolventen gut.
" Wir haben sehr große Resonanz, was das anbetrifft. Wir haben Kontakte nach Amerika und Australien. In Amerika ist man der gemachte Mann, wenn man einen deutschen Meisterbrief in der Tasche hat."
In Deutschland dagegen ist es für das Handwerk zunehmend schwerer zu überleben. Aufgrund der schlechten Wirtschaftslage, aber auch wegen der Novelle der Handwerksordnung sehen immer weniger Gesellen Sinn in der teuren Meisterausbildung. Für Jochen Krings summieren sich Kurs- und Prüfungsgebühren, Kosten für Unterkunft und Verdienstausfall auf rund 17.000 Euro. Aus seiner Sicht dennoch eine gute Investition.
" Für mich bringt das hier sehr sehr viel. Ich sehe hier Sachen, von denen habe ich noch nichts gesehen oder gehört mit Kochschokolade zum Beispiel, die hier hergestellt worden ist, die wir verarbeitet haben zu Rosen, auch sehr schön für obendrauf ... "
Torten garnieren, regelrechte Kunstwerke aus Zucker und Schokolade entwerfen - an der Meisterschule kann sich Jochen Krings kreativ voll austoben. Ruhig stillsitzen im Theorieunterricht fällt im allerdings ziemlich schwer.
" Ich komme aus dem Handwerk und wenn man da ständig steht und hin und her läuft - und sich hier dann wieder acht Stunden lang zu setzen und konzentriert aufzupassen. Das ist was anderes als konzentriert zu arbeiten. Das finde ich schon hart. "
Hart, aber für ihn der einzig richtige Weg. Damit es auch in Zukunft noch heißen kann: "dieser Kuchen wurde von Meisterhand gebacken".
"Zum Beispiel wenn die Vorbehandlung nicht richtig gestimmt hat, wenn die Butter zu weich oder zu kalt war. Auch jetzt die Eier, die da drin sind, der Marzipan, die müssen schon Raumtemperatur haben."
Der 25-Jährige hat bis vor kurzem als Geselle in einer gemischten Bäckerei-Konditorei gearbeitet. Doch die feste Stelle hat er gekündigt, um den Meister zu machen. Mit der Zusatzausbildung in der Tasche hofft er auf eine bessere und vor allem gesichertere Zukunft.
" Erst mal denke ich, das ist eine Fortbildung für jeden persönlich, und dann ist es auch die Sache, dass es auch teilweise eine Arbeitsplatzsicherung ist, weil der Arbeitsmarkt gibt ja dann doch nicht so viel her. Zudem ist das auch ein aussterbendes Gewerbe und wenn man den Meistertitel erlangt, dann kann man natürlich auch, wenn man selbständig ist, Auszubildende annehmen und zu Konditoren formen."
Am Tisch nebenan hebt Meisterschülerin Nadine Bürder Eischnee unter die fertige Margaretenmasse. Das Kuchen backen hat sie quasi in die Wiege gelegt bekommen: die Eltern hatten eine Konditorei. Auch für sie war die Meisterschule ein logischer Schritt.
"Wenn man einen Beruf erlernt, dann gehört für mich auch dazu, dass man ihn irgendwie abschließt. Und der Meister ist ein Abschluss. Und im Handwerk gehört das dazu, dass man den Meistertitel erlangt, um ausbilden zu können oder sich irgendwann selbständig zu machen."
In der Meisterschule der Kölner Handwerkskammer bekommen Nadine Bürder und Jochen Krings das Rüstzeug, um einen eigenen Betrieb führen zu können: von kaufmännischen Grundlagen über die Ausbildereignungsprüfung bis hin zu spezialisiertem Fachwissen. Auch ganz praktische Themen stehen auf dem Lehrplan, zum Beispiel wie man einen Laden sinnvoll einrichten kann. Rund 1000 Unterrichtsstunden stehen allein für Fachpraxis und Fachtheorie zur Verfügung. Ewald Knauf, Leiter der Konditoren-Meisterschule:
" Viele junge Meisteranwärter kommen zu uns, weil wir in der Lage sind, alles das zu vermitteln, was sie draußen nicht mehr so vermittelt bekommen. Was Pralinenherstellung ist, was Eisherstellung beinhaltet, was Schaustücke beinhaltet, Präsentation, Events, Eventveranstaltungen zu organisieren."
Der deutsche Meisterbrief habe einen hervorragenden Ruf - so Ewald Knauf. Vor allem im Ausland oder auf Passagierschiffen seien die Karrierechancen seiner Absolventen gut.
" Wir haben sehr große Resonanz, was das anbetrifft. Wir haben Kontakte nach Amerika und Australien. In Amerika ist man der gemachte Mann, wenn man einen deutschen Meisterbrief in der Tasche hat."
In Deutschland dagegen ist es für das Handwerk zunehmend schwerer zu überleben. Aufgrund der schlechten Wirtschaftslage, aber auch wegen der Novelle der Handwerksordnung sehen immer weniger Gesellen Sinn in der teuren Meisterausbildung. Für Jochen Krings summieren sich Kurs- und Prüfungsgebühren, Kosten für Unterkunft und Verdienstausfall auf rund 17.000 Euro. Aus seiner Sicht dennoch eine gute Investition.
" Für mich bringt das hier sehr sehr viel. Ich sehe hier Sachen, von denen habe ich noch nichts gesehen oder gehört mit Kochschokolade zum Beispiel, die hier hergestellt worden ist, die wir verarbeitet haben zu Rosen, auch sehr schön für obendrauf ... "
Torten garnieren, regelrechte Kunstwerke aus Zucker und Schokolade entwerfen - an der Meisterschule kann sich Jochen Krings kreativ voll austoben. Ruhig stillsitzen im Theorieunterricht fällt im allerdings ziemlich schwer.
" Ich komme aus dem Handwerk und wenn man da ständig steht und hin und her läuft - und sich hier dann wieder acht Stunden lang zu setzen und konzentriert aufzupassen. Das ist was anderes als konzentriert zu arbeiten. Das finde ich schon hart. "
Hart, aber für ihn der einzig richtige Weg. Damit es auch in Zukunft noch heißen kann: "dieser Kuchen wurde von Meisterhand gebacken".