
In den Karnevalshochburgen Köln, Mainz und Düsseldorf versammelten sich hunderttausende Zuschauerinnen und Zuschauer entlang der Zugstrecken. In Düsseldorf startete ein gemeinsamer "Toleranzwagen" von Muslimen, Juden und Christen, der angesichts der Ereignisse in Hanau mit einem Trauerflor versehen wurde.

In Köln hat der Zugleiter Holger Kirsch kurzfristig auf die rassistische Gewalttat in Hanau reagiert: Dem Zug voran fuhr ein Abbild des Doms, der Tränen vergießt und ein großes rotes Herz in den Händen hält. Darauf steht: "Uns Hätz schleiht för Hanau" – "unser Herz schlägt für Hanau".

"Wat bliev den hück noch ston?" - "Was bleibt denn heute noch stehen?" fragen die Kölner Karnevalisten und werfen der AfD vor, das politische Klima im Land zu verändern und Hass und Hetze zu schüren.

Auch eine Fußgruppen mahnt: "Hanau war nicht der Anfang! Stoppt Rassismus!"

Der Düsseldorfer Rosenmontagszug gibt sich seit jeher politisch. Das liegt zum großen Teil an dem Karnevalswagen-Künstler Jacques Tilly, der in seiner Bildsprache kein Blatt vor den Mund nimmt.

Unmissverständlich: Die Düsseldorfer Karnevalisten sehen FDP und CDU als Untersützer des AfD-Politikers Höcke, der rechtmäßig "Faschist" genannt werden darf.

"Aus Worten werden Taten! NSU +++ W. Lübcke +++ Halle +++ Hanau": Der Rassismus tötet das gesellschaftliche Miteinander.

In Köln blickt man auch über den großen Teich - und äußert die Hoffnung, dass die Präsidentschaft Trump ein baldiges Ende nimmt.