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Rosenmontagsumzüge und Trump
Die Freiheitsstatue schlägt zurück

Vor allem die Macher des Düsseldorfer Rosenmontagumzugs sind bekannt für ihre bissigen politischen Statements. In diesem Jahr gleich in mehreren Städten im Fokus: der neue US-Präsident Trump.

27.02.2017
    Ein Motivwagen des Düsseldorfer Rosenmontagszugs zeigt die Freiheitsstatue mit dem Kopf von US-Präsident Donald Trump.
    Ein Motivwagen des Düsseldorfer Rosenmontagszugs zeigt die Freiheitsstatue mit dem Kopf von US-Präsident Donald Trump. (dpa-Bildfunk / Marcel Kusch)
    Ob als Vergewaltiger oder im Club mit rechtsextremen europäischen Politikern - Donald Trump kommt im Düsseldorfer Karneval ziemlich schlecht weg. Auf einem der Wagen im diesjährigen Rosenmontagszug missbraucht der neue US-Präsident mit verzerrtem Gesicht und hochrotem Kopf die vor ihm knieende Freiheitsstatue - die sich aber im zweiten Wagenteil rächt, indem sie Trump enthauptet.
    Auf einem weiteren Wagen wird Trump unter dem Titel "Blond ist das neue Braun" neben der Chefin der rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, und dem niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders gezeigt. Ebenfalls mit dabei: ein blondierter Adolf Hitler.

    Auch in Köln widmen sich gleich mehrere Wagen Trump. Auf einem fasst er der Freiheitsstatue unter den Rock; eine Anspielung auf die per Video dokumentierte Aussage des Milliardärs "Grab her by the pussy" - also die Prahlereri damit, Frauen jederzeit in den Schritt fassen zu können, wurde im Wahlkampf bekannt und sorgte für Empörung.
    Ein Karnevalswagen zeigt am 27.02.2017 in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) das Motiv «Blond ist das neue braun». Uns kritt nix klein _ Narrenfreiheit, die muss sein ist das Motto des diesjährigen Rosenmontagsumzugs. Foto: Marcel Kusch/dpa
    Ein Karnevalswagen des Rosenmontag-Zugs in Düsseldorf mit dem Motto: "Blond ist das neue braun". (dpa / picture alliance / Marcel Kusch)
    Ein anderer Motivwagen zeigt den US-Präsidenten, der als Neuling in eine Schulklasse kommt - neben ihm will niemand sitzen außer Russlands Präsident Wladimir Putin.
    In Mainz wird Trump mit Elefantenkörper dargestellt, wie er "nationales und internationales" Geschirr zertrampelt.
    Doch auch andere Politiker bekommen bei den Umzügen ihr Fett weg: SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz fährt in Düsseldorf unter anderem als Steinzeitmensch mit, der mit einem Speer gegen das ausgewachsene "Mammutti", Bundeskanzlerin Angela Merkel, kämpft.
    Merkel liegt auf einem Kölner Motivwagen als Marienkäfer hilflos auf dem Rücken mit Schulz und CSU-Chef Horst Seehofer im Nacken.
    In Mainz mäht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan mit einem Traktor mit "Demokratie" und "Pressefreiheit" beschilderte Sonnenblumen nieder.